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Zerrenner, Heinrich Gottlieb
Volksbuch: Ein faßlicher Unterricht in nützlichen Erkenntnissen und Sachen mittelst einer zusammenhängenden Erzählung für Landleute um sie verständig, gut, wohlhabend, zufriedener und für die Gesellschaft brauchbarer zu machen (2. Theil, 1. Abtheilung) — [Erscheinungsort nicht ermittelbar]: [Verlag nicht ermittelbar], 1788 [VD18 90783158]

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https://doi.org/10.11588/diglit.49045#0240
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LZ 8 Schaden vom naßeingekommenen Norm

Zu diesem Unglück hätte sich kur; nach der
Aerndte bcynahe noch ein anderes eingefnndcn;
wen» nicht die Aufmerksamkeit des guten Königs,
die sich auf alles erstreckt, was seinen lieben Un-
terthanen nützlich oder schädlich werden kann, dem
Uebel beizeiten vorgebeugt hätte. Ob es nämlich
gleich den ganzen Sommer hindurch, und auch
in den ersten Wochen der Aerndte, sehr warmes
und schönes Wetter war: so fiel doch in de»
letztem Wochen ein fast immer anhaltendes Regen-
Wetter ein. Dieß waren zwar nur vorübergehende
Schauer, aber sie waren doch sehr heftig; und
die armen Leute hatten es sich sehr sauer lassen
werden müssen, weil sie nicht nur alle Tage die
Kornmandel umsetzen, (anfstucken) sondern sich
auch fast mit jedem Fuder gleichsam herein stehlen
mußten. Da nun zwischen den Regengüssen auch
die Sonne sehr warm schien: so war vieles Korn
in den Mandeln und auf den Schwaden ausge-
wachsen , weil es feucht eingekvmmen war, und es
hatte sich hernach in den Scheunen und Bansen noch
mehr gebrannt. Auch war viel schädliches soge-
nanntes Mutterkorn gewachsen. Der König ließ
daher eine Anweisung drucken, wie sich die Land-
leute dabey verhalten, und wie sie es machen
müßten, damit das Brod von solchem naßeinge-
kommenen Korn ihrer Gesundheit nicht schaden
möchte. Denn an einem guten recht ausgebackenen,
leichten und gesunden Brod, welches das Haupt-
nahrungsmittel der Menschen, besonders des Land-
manns ,
 
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