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Zerrenner, Heinrich Gottlieb
Volksbuch: Ein faßlicher Unterricht in nützlichen Erkenntnissen und Sachen mittelst einer zusammenhängenden Erzählung für Landleute um sie verständig, gut, wohlhabend, zufriedener und für die Gesellschaft brauchbarer zu machen (2. Theil, 1. Abtheilung) — [Erscheinungsort nicht ermittelbar]: [Verlag nicht ermittelbar], 1788 [VD18 90783158]

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https://doi.org/10.11588/diglit.49045#0057
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wie Rlee gefuttert wird. 55
hat, daß das Vieh durch den zu gierigen Fraß
sich aufgestopft hatte, und aufgeschwollen und gar
geborsten war, daher er auch im Anfänge den
Klee in der Futterlade klein schnitt und mit
Strohhexel oder Häckerling vermengte, bis eS
sich an das grüne Futter gewöhnt hatte; und
dann war es ihm nie mehr schädlich. Aber da-
hin sah er denn ja, so wie bei) den andern
Futterkräutern, daß der Klee, wenn er eingc-
fahren war, ja nicht auf einen Haufen gewor-
fen wurde, daß er da heiß werden oder sich
brennen konnte; sondern er ließ ihn so dünne,
wie möglich auf einer Stall -- oder Scheundiele aus
einander streuen; denn wofern er das nicht ge-
than hätte, so würde das Vieh in kurzem da-
von gestorben seyn. Damir das Vieh sich aber
das grüne Futter nicht zum Ueberdruß fresset»
möchte, ließ er ihm wöchentlich einigemal Stroh
vorwerfen.
Da Georg in der Folge so viel Klee bekam,
daß er ihn nicht mehr zwingen konnte : so ließ
er ordentlich Heu davon machen. Er ließ ihn
alsdann sobald mähen, als er nun eine Blume
hatte, und wartete nicht, bis er in voller Blüthe
stand, und solches Heu war denn allemal viel
kräftiger und futterte viel besser. Er bediente sich
bey dem Mähen nicht einer Grasfense, oder eines
Grasbaums, sondern einer ordentlichen Kornsenfe
mit einem Zug ( Log ) oder hölzernen Gestelle,
D 4 damit
 
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