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Zerrenner, Heinrich Gottlieb
Volksbuch: Ein faßlicher Unterricht in nützlichen Erkenntnissen und Sachen mittelst einer zusammenhängenden Erzählung für Landleute um sie verständig, gut, wohlhabend, zufriedener und für die Gesellschaft brauchbarer zu machen (2. Theil, 1. Abtheilung) — [Erscheinungsort nicht ermittelbar]: [Verlag nicht ermittelbar], 1788 [VD18 90783158]

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https://doi.org/10.11588/diglit.49045#0132
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i;o pflüg.Gränzfterne verrücken, ist gottlos,
hineingerückt, und seinen Acker breiter gemacht
hatte. Statt, daß nun Georg gerechte Ursache
zu klagen gehabt hätte: so verklagte Hartmann
Georgen, und wollte das diebisch gepflügte Feld
nicht wieder herausgeben. Er wollte es beschwö-
ren , daß e§ sein Acker wäre. Aber die Dauern
wurden abgehört, und sagten alle für Georgen
gut aus, und klagten überhaupt, daß Hartmann
ein so scharfer Pflugmann wäre, daß keiner gern
neben ihm im Felde anliegen möchte. Dessen
ungeachtet appellirte Hartmann, als welcher am
Prozeßiren seine Lust hatte, und bereits nut
allen Bauren zu Amte gewesen war, von dem
Urtheil seines Amts an die höhere Instanz. Aber
das bekam ihm gar übel. Denn der Bescheid
lautete eben so , wie der erste, und Hartmann
wurde in alle Kosten verurtheilt, die in beyden
Instanzen ausgelaufen und sehr hoch schon ange-
schwollen waren. Georg, welcher den Frieden
liebte, war schon im Begriff, nachzugeben, indem
er dachte: ein magerer Vergleich sey doch immer
besser, als ein fetter Prozeß. Er gieng auch
hin zu Hartmann und sagte ihm: „ Nm nur
„ einmal Friede zu haben , und wieder recht
„ ruhig zu seyn, wolle er ihm einen halben
„ Morgen, den er da in der und der Gegend,
„ die er ihm bezeichnete, hätte, abgeben : Er sollte
„ doch nicht mehr so gehässig seyn s was er ihm
„ denn doch zu Leide gethan habe? " Aber
Hartmann blieb dabey: bas thue er nicht. Die
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