r Undienstfrrtigkeir. Viehsterben.
um einer Kleinigkeit willen einen Boten nach der
Stadt schicken, und verlor darüber viel Zeit,
oder die nvlhwendige Sache mußte oft einige Tage
lang unterbleiben. Das that ihm denn gar viel
Schaden; und er war auch oft recht ärgerlich,
wenn er nichts bekam, und sagte: ,, ich weiß
,, nicht, ich kann auch mein Lebtage nichts krie-
,, gen. Mir muß keiner gut scyn! " Aber
Wilhelm befand sich bey seiner Dtenstfertigkeit
ungemein wohl, denn man diente ihm gern mit
allem, wenn mans hatte, weil man wußte, daß
Wilhelm das im ähnlichen Fall ganz gewiß auch
thun würde.
Jedoch, dieß waren die Widerwärtigkeiten des
armen Wilhelms noch nicht alle. Es schien viel-
mehr alles Unglück auf einmal bey ihm einzu-
kehren. Das Viehsierben kam, und Wilhelm
behielt nur drei) Stücke Rindvieh; da Mußte er
andere Kühe kaufen. Georg schenkte ihm zwar
auch zwey; dennoch mußte er sich ziemlich elend
behelfen. Allein, ein neues Unglück, das ihn
und fast das ganze Dorf in diesem Sommer traf,
war noch härter und größer.
ES war an einem schwülen Tage im Maj, als
schon des Morgens sich hie und da Gewitter-
wolken am Himmel zeigten. Nun hatte Wilhelm
seinen Knecht an eben diesem Tage mit einem
^udcr Korn nach der Stadt geschickt, und die
große
um einer Kleinigkeit willen einen Boten nach der
Stadt schicken, und verlor darüber viel Zeit,
oder die nvlhwendige Sache mußte oft einige Tage
lang unterbleiben. Das that ihm denn gar viel
Schaden; und er war auch oft recht ärgerlich,
wenn er nichts bekam, und sagte: ,, ich weiß
,, nicht, ich kann auch mein Lebtage nichts krie-
,, gen. Mir muß keiner gut scyn! " Aber
Wilhelm befand sich bey seiner Dtenstfertigkeit
ungemein wohl, denn man diente ihm gern mit
allem, wenn mans hatte, weil man wußte, daß
Wilhelm das im ähnlichen Fall ganz gewiß auch
thun würde.
Jedoch, dieß waren die Widerwärtigkeiten des
armen Wilhelms noch nicht alle. Es schien viel-
mehr alles Unglück auf einmal bey ihm einzu-
kehren. Das Viehsierben kam, und Wilhelm
behielt nur drei) Stücke Rindvieh; da Mußte er
andere Kühe kaufen. Georg schenkte ihm zwar
auch zwey; dennoch mußte er sich ziemlich elend
behelfen. Allein, ein neues Unglück, das ihn
und fast das ganze Dorf in diesem Sommer traf,
war noch härter und größer.
ES war an einem schwülen Tage im Maj, als
schon des Morgens sich hie und da Gewitter-
wolken am Himmel zeigten. Nun hatte Wilhelm
seinen Knecht an eben diesem Tage mit einem
^udcr Korn nach der Stadt geschickt, und die
große