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Zerrenner, Heinrich Gottlieb
Volksbuch: Ein faßlicher Unterricht in nützlichen Erkenntnissen und Sachen mittelst einer zusammenhängenden Erzählung für Landleute um sie verständig, gut, wohlhabend, zufriedener und für die Gesellschaft brauchbarer zu machen (2. Theil, 1. Abtheilung) — [Erscheinungsort nicht ermittelbar]: [Verlag nicht ermittelbar], 1788 [VD18 90783158]

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.49045#0178
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176 Wie der Hagel entsteht.
gefriert. Je nachdem nun während des Herab-
fallens sich mehr oder weniger Tropfen an die
hei abfallenden Tropfen anfetzen, und da anfrieren:
je nachdem werden die Hagelkörner groß, oft so
groß als ein Tauben - oder Hünerep. Ja man hat
Hagelsiücke oder Eisstärke eines solchen in der Luft
gefrornen Regens gefunden, die ein Pfund ge-
wogen haben. Nun, daß solch ein schweres Eis-
stück in der obern Lust nicht kann getragen wor-
den seyn, und sich da gehalten haben, könnt ihr
euch leicht vvrsiellen ; also muß es erst im Herab-
fallen entstanden seyn. Aber das ist nun eben
das Wunderbare! Es Hagelt ja im Sommer,
und da fallen solche Eisstücken aus der Luft,
wenn es gerade recht heißes Wetter ist. Wie
geht das zu? Das will ich euch sagen. Jur
Winter also, wenns kalt ist, schlosset und hagelt
es selten — mehr aber im Sommer, und ge-
rade, wenn es sehr heiß ist. Das kommt daher:
im Winter ist die Kalte in der untern Lust,
die naher am Erdboden ist, nicht viel geringer,
als in der obern, die hoch und weit von der
Erde weg ist; ja, diese Lust pflegt, da, wie ge-
sagt , die Sonnenstrahlen, wegen der von so
vielen Dünsten verdickten Lust, sich darrnn mehr
versammeln, folglich nicht durchgehen, und bis
auf die Erde fortschiessen, fast noch warmer zu
seyn. Aber im Sommer ereignet sich gerade
das Gegentheil. Da ist die Luft zunächst unten
an der Erde wirklich wärmer, als die obere.
 
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