Zerrenner, Heinrich Gottlieb: Volksbuch: Ein faßlicher Unterricht in nützlichen Erkenntnissen und Sachen mittelst einer zusammenhängenden Erzählung für Landleute um sie verständig, gut, wohlhabend, zufriedener und für die Gesellschaft brauchbarer zu machen (2. Theil, 1. Abtheilung) ([Erscheinungsort nicht ermittelbar]: [Verlag nicht ermittelbar], 1788) [VD18 90783158]

Nutzen der Luft.

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nach Lust schnappen müßten. Ohne Lust ober in
einer sehr verdünnten Lust müßten wir, und alle
lebende Geschöpfe, deren Element die Luft ist, in
kurzem sterben; wie ein Vogel oder eine Maus,
wenn man ein solches armes Thierchen unter ein
rundes Glas setzt, und in diesem Glase die
Lust durch eine Maschine, welche eine Luft-
pumpe heißt, sehr verringert und verdünnt, als-
dann sterben muß. Da würde unser Geblüt gleich
in den Adern erstarren. Eben so würden wir
auch nichts hören ohne Luft. Denn unter einem
solchen Luftleergepumpten Glase giebt ein Glöck-
chen keinen Schall. Der Schall, den wir hören,
ist eine zitternde Bewegung der Luft, die bis in
unser Ohr hincingeht, und da das auegespannte
Ohrhautchen oder Trommelfell erschüttert, hinter
welchem der-weist Schöpfer ein paar Knöchelchen
angebracht hat, deren eines gleichsam einen kleinen
Hammer, das andere einen kleinen Ambos vorstcllt«.
Wenn das Häutchen erschüttert wird: so wird das
eine kleine Knöchelchen auch bewegt, und schlägt
an das andere; und von da gehen denn viele
kleine und sehr feine Fleischfasern, die man Ner-
ven nennc, und die wie Saiten sind, bis ins
Gehirn, und da vernimmt denn unsere Seele,
durch das künstliche Gehör, das , was äusser uns
vorgegangen ist ; einen Schuß, einen Fall, einen
Ton, ein Wort, das einer spricht! O wie weise
und bedachtsam hat doch Gott das alles gemacht!
Ich danke dir, Gott, daß ich so wunderbrlich ge-
macht bin! Ja! ohne Lust, ihr Lieden ! könnten
M 2. wir