Zerrenner, Heinrich Gottlieb: Volksbuch: Ein faßlicher Unterricht in nützlichen Erkenntnissen und Sachen mittelst einer zusammenhängenden Erzählung für Landleute um sie verständig, gut, wohlhabend, zufriedener und für die Gesellschaft brauchbarer zu machen (2. Theil, 1. Abtheilung) ([Erscheinungsort nicht ermittelbar]: [Verlag nicht ermittelbar], 1788) [VD18 90783158]

izr Nutzen des Windes.
Zum fünften: Im Winter, was ist da der
Thauwind nicht für eine Wohlchat? Die Sonne
würde ja in langer Zeit das nicht ausrichken,
und den vielen Schnee und das Eis forcbringen,
als ein Thauwind in einer Stunde rhun kann;
und da würde es denn ost sehr lange mit der
Bestellung des Feldes hinaus währen. Das Win-
terkorn würde unter dem langen Schnee gar ver-
dampfen, und vom Acker wegkommen, und man-
ches Stück würde im Frühjahre gar nicht bestellt
werden können.
Zum sechsten: Wie ost treibt nicht der Wind
das Ungeziefer, die Raupen, Kaser rc. weg und
nimmt sie mit sich fort^ ja auch den Feldmäusen
sott er schädlich seyn.
Zum siebenten: Muß er das Wasser, welches
einegroße Wohlchat ist, und dessen wir gar nicht
entbehren können, in Bewegung setzen, und es
dadurch vor Fäul iß bewahren. Denn ein Wasser,
wozu der Wind nicht kommen kann, fängt gar
bald an, faulend und übelriechend zu werden.
Achtens: Muß er den Blumensiaub, wodurch
die Pflanzen und Baume befruchtet werden, von
den männlichen auf die weiblichen Pflanzen
führen.

Neun