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Zerrenner, Heinrich Gottlieb
Volksbuch: Ein faßlicher Unterricht in nützlichen Erkenntnissen und Sachen mittelst einer zusammenhängenden Erzählung für Landleute um sie verständig, gut, wohlhabend, zufriedener und für die Gesellschaft brauchbarer zu machen (2. Theil, 1. Abtheilung) — [Erscheinungsort nicht ermittelbar]: [Verlag nicht ermittelbar], 1788 [VD18 90783158]

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https://doi.org/10.11588/diglit.49045#0236
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rz4 Lebensordu. dabey. Aousieres Mittel.
Aeusserlich kann man die Schmerzen dadurch
sehr lindern, wenn man Kamillenblu neu mit
Milch kocht, darinn einen Frieß - oder Molcon - oder
Fianellappen taucht, und solchen warm über den
Unterleid legt. Ich wiederhole es nochmals: der
Unterleib und die Füße müssen während der ganzen
Kur, warm gehalten werden. Bey dem Sruhl-
zwange kann man ein Zäpfchen von Hirfchtalg in
den Mastdarm zu bringen suchen: Aber, wenn
jemand im Dorfe, wie cs billig seyn sollte, es ver-
sieht, ein Klyftir zu geben: so ist solches das herr-
lichste Mittel, und dient wider den Zwang, zu
Stuhle zu gehen , lindert auch zugleich die Schmer-
zen in den Gedärmen. Man kocht dazu eine
Handvoll Kamillen (Chamellen ) und eine Handvoll
klein gestoßenen frischen Leinsamen mit Milch;
wenn dies durchgeseiget ist: so nimmt man so
viel als in eine Klystirblase oder Sprühe geht,
und thut sechs Lössel voll Leinöl, oder etliche Löf-
fel voll warme ungesalzene frische Butter dazu.
Nimmt die Ruhr ab. so kann man täglich
etwas Reis mir Hühnerbrühe gekocht, auch wohl
eine Kümmelsuppe von gut ausgegornem Biere,
aber ja nicht von dickem, schwachem oder Halb-
biere essen. Fleisch und starkes Bier muß man
wenigstens noch acht Tage vermeiden. Haben sich
aber die Schmerzen gänzlich verlohren, und dcr
Durchfall hielte dennoch an: so nehme man Mor-
gens
 
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