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Zerrenner, Heinrich Gottlieb
Volksbuch: Ein faßlicher Unterricht in nützlichen Erkenntnissen und Sachen mittelst einer zusammenhängenden Erzählung für Landleute um sie verständig, gut, wohlhabend, zufriedener und für die Gesellschaft brauchbarer zu machen (2. Theil, 2. Abtheilung) — [Erscheinungsort nicht ermittelbar]: [Verlag nicht ermittelbar], 1788 [VD18 90783166]

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https://doi.org/10.11588/diglit.49046#0077
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Ertrunkene ins Leben zu bringen» 7;
wa noch über ein Faß legen und kollern, oder
auf den Kopf stellen,daß das Wasser von ihm gien-
ge; sonst hilft doch nichts. Aber was ist zu thun?
laßt das Kind in seiner Ruhe. Es ist ja bei)
Gotts So dumm sprachen die einfältigen Leute.
Aber der Prediger versetzte: Ja warum nicht!
wollt ihr das Kind vollends umbringen? das
würde gewiß der Fall seyn, wenn ihr es auf
Len Kopf stellt. Inzwischen ließ er sich durch
alles Geschwätz nicht hindern, zur möglichen Ret-
tung des Ertrunkenen Anstalt zu machen. In
aller Eil mußte das Bette in der Stube gewärmt
werden, in welches.er den Knaben sachte hinein
trug, doch mit der Vorsicht und Sorgfalt, daß
beym Aufheben des Körpers der Kopf nicht zur
Erde niederhangen durfte. Hierauf ließ der Pre-
diger Betttücher wärmen, womit er den ganz ent-
kleideten Peter leicht zudeckte, und der Bader
mußte denselben um die Gegend der Herzgrube
mit wollenen Tüchern sanft reiben, und den Un-
terleib mit einer gewärmten Hand ganz sanft und.
gelinde drücken. Die Hände und Füße aber bürstete
der Prediger mit einer scharfen Bürste. Noch
regte und bewegte sich das Kind nicht. Er bemüh-
te jsich also ihm Luft in die Lunge einzublasen,
und dazu brauchte er einen Blasebalg, und ein
anderer mußte indeß die Nase des Kindes, fest
zuhalten, uud die Lippen desselben zusammen drü-
cken. Da aber auch das noch nicht helfen wollte,,
nahm er Eßig (.auch hatte er starken Branntwein
' nehmen
 
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