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— 43 —

schließt die Stelle KS. VIII 4, wo eine weitere Parallele zu TB.
I 1. 4. s und MS. I 6. 5 (cf. oben S. 39) gegeben wird:

angirasäm tva devänäm vratenädadha iti brähmanenädheyah
indrasya tvä marutvato „ „ räjanyenüdheyah

manos toä grämanyo „ „ vaisyenadheyah

Hier wird ganz allgemein gesagt, daß ein Brahmane die Formel,
die sich nur auf die Angiras bezieht, benutzen soll, während im
TB. diese Formel ausdrücklich auf einen Bbrgu-Aügiras beschränkt
war und die übrigen Brabmanen die Formel mit den Ädityas be-
nutzten. Also setzt diese Formel eine Zeit voraus, wo brähmana -
bkrgu-aiigiras war, wo die Bhrgu-Angiras die einzigen Priester
waren1). Später wurde diese Formel den Bedürfnissen der hinzu-
kommenden Familien angepaßt und erweitert.

Diese Vorstellung von den Bhrgu-Angiras und ihre Bedeutung
für das frühe Ritual erklären, wie sie einer gewissen Vergöttlichung
anheim fallen konnten (cf. Hillebrandt, Ved. Myth. II, 167), neben
den Klassen der Götter erscheinen und selbst auch Götter genannt
werden konnten.

Brhaspati Angirasa.

1.

Die Entwicklung der Bhi-gu-Angiras zum Göttlichen teilt eine
Figur, die man bisher nicht ernstlich in diesem Zusammenhang
betrachtet hat oder ihrer Bedeutung nach unter die Angiras ein-
gereiht hat: Brhflspati Aügirasa2). Die allgemeine Ansicht von
der einheitlich-göttlichen Natur Brhaspatis stützt sich hauptsächlich
auf sein Erscheinen neben anderen Göttern, seinen Anteil am Opfer
und die an ihn .gerichteten Hymnen.

1) Auf eine solche Zeit weist auch eine Formulierung in der ihrem
Kern nach vorvedischen Sunalisepageschichte hin: Sunahse'pa fragt nach
deu Bedingungen, die ihm den Eintritt in die geringere Familie Visvä-
mitras annehmbar machen sollen:

AB. VII 17: sa hoväca sunahsepah

sa vai yathä no jüapayä räjaputra tathä vada
yathatiängirasah sann upeyam tava putratävi iti

Der Gegensatz zwischen, dem königlichen Eang Visvämitras und der

brahmauischen Abkunft Suuahsepas wird nicht mit räjaputra-hrahmana,

sondern mit räjaputra-ängirasa formuliert.

2) Wichtig ist, daß auch sein zweiter Name Brahmanaspati das
Beiwort ängirasa bekommt:

AV. VI 45. 3: yad indra brähmanaspate 'pi mrm carämasi
pracetä na ängiraso durität pätv amhasah
 
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