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Zimmermann, Karin [Hrsg.]
Die Codices Palatini germanici in der Universitätsbibliothek Heidelberg (Cod. Pal. germ. 1 - 181) — Wiesbaden, 2003

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https://doi.org/10.11588/diglit.2667#0074
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COD. PAL. GERM. 5
COD. PAL. GERM. 5
Irmhart Öser • Aderlaßbuch • Heinrich von Mügeln • Gmünder Chronik

Papier • 79 Bll. • 30 x 20,2 • Bayern (?) • 1. Viertel 15.Jh.

Lagen: (II+l)4* (mit altem Vorderspiegel, ungezählt) + 8 IV64 + lll70"+ II6' (mit Bll. 71*-73*). Untere Hälfte von
Bl. 1 abgerissen. Blattverlust nach Bl. 2 (1 Blatt mit Textverlust). Aufgrund Bindefehler ist die Reihenfolge in der
zweiten bis vierten Lage gestört (korrekte Folge: Bll. 1 -22, 35, 36,25-34, 23,24, 37-68). Bei der Restaurierung
wurden alle Blätter an Falze gehängt. Anhand erhaltener Reklamanten (23v, 35v, 47v, 59v) ursprüngliche Lagen-
einteilung rekonstruierbar. Foliierung des 17. Jhs.: 1-68. Bll. l*-4*, 69*- 73*, 6* (= alter Hinterspiegel) mit mo-
derner Zählung, Bl. 5* nicht vorhanden. Wz.: Dreiberg mit Lilie mit den Initialen MGS (Vorsatz), ähnlich Hea-
tood 1460 (Rom 1654; s. Einleitung, S. XVI); Hörn, Piccard 7, VI/45 (Czechonow 1416); zwei weitere Wz. mit
Varianten, nicht nachweisbar. Schriftraum: 21,5 x 14,5; zwei Spalten (13v einspaltig), 30-35 Zeilen. Bastarda von
einer Hand. Randnotizen (s. unter Heinrich von Mügeln) und Federproben (68va) von einer zweiten Hand. Rote
Lombarden der Kapitelanfänge über zwei bis drei Zeilen. Übliche Rubrizierung. 13v Zeichnung eines Ader-
laßmännchens (vgl. Wegener, S. 109). Pergamenteinband des 17. Jhs. (römisch). Restaurierung 1977: Rücken
und Kapital (dunkelblau) erneuert, Vorder- (ungezählt) und Hinterspiegel (Bl. 6*) ausgelöst. Jungbluth (s. Lit.)
liest den Rückentitel: 5IHistoria/Hunga[mm\/et alioru[m]/Popu[\orum]/et/Calenda [...l]/Epistola/de Sa-
muel/Hebr. Rundes Signaturschild, modern: Pal. Germ. 5.

Herkunft: 13v Unterschrift unter dem Bild eines Aderlaßmännchens Hans Grunawerpicktoravit. 70v alte römi-
sche Signatur: 1886. Vorderspiegel Inhaltsangabe (20. Jh., Bibliothekar Hermann Finke).

Schreibsprache: bairisch.

Literatur: Bartsch, Nr. 4; Wilken, S.306f.; Wegener, S.109; Kat. HSA-BBAW (Günther Jungbluth, Mai
1937, 23 Bll.); Scriptores rerum hungaricarum II, Budapest 1938, S. 95f.; Helmut Ludwig, Heinrichs von Mü-
geln Ungarnchronik. Vorarbeiten zu einer kritischen Ausgabe, Diss. Berlin 1938, S. 68-72 (Sigle F); Marsmann,
S. 133-135; Frieder Schanze, Meisterliche Liedkunst zwischen Heinrich von Mügeln und Hans Sachs, Bd. 2,
München/Zürich 1984 (MTU 83), S. 173 f.; Klaus Graf, Exemplarische Geschichten. Thomas Lirers Schwäbi-
sche Chronik' und die ,Gmünder Kaiserchronik', München 1987, S. 185 f. (Sigle H); Karl Heinz Keller, Text-
gemeinschaften im Überlieferungsvorgang. Fallstudie aus der Überlieferung der ,Epistel Rabbi Samuels an
Rabbi Isaac' in der volkssprachlichen Übertragung Irmhart Ösers, Göppingen 1992 (GAG 527), S.42-44; RSM
1.S.170.

lra-13ra IRMHART ÖSER, EPISTEL DES RABBI SAMUEL AN RABBI ISAAK. >Assit inprin-
cipio sancta Maria meo<. Hie hebt sich an ein Epistel oder ein sendung die gemacht hat maister Sa-
muel ein Jud oder ein Israhelit geporn von der Stat Marochitan vnd hat sie gesant maister Raby
Ysaac... 13ra Dauon maister ein yglicher seh im selber zu vnd wart was in daz beste sey vnd wie er
hienach disem langen leiden fliehen well daz ewig leiden. Amen. Textfassung unvollständig (s.o.).
Text (unter Verwendung der Hs.): Marsmann (Sigle b3), S. 207-431. Vgl. Karl Heinz Keller, in:
VL2 7 (1989), Sp.84-89; Manuela Niesner, ,Wer mit Juden well disputieren'. Deutschsprachige
Adversus-Judaeos-Literatur des 14. Jahrhunderts, Habil. Heidelberg 2002. Zum Schreiberspruch
s. Colophons 6, Nr. 19991 f. Text auch Cod. Pal. germ. 60,100avb-117va. - l*r-4*v leer.

13v-16v ADERLASSREGELN. Wiltu wissen wenne du laßen solt oder wo du laßen solt So lise
vnd verstee dise nachgeschriben materien vndfabel... Wann ez ist außgetzogen von allen maistern
Artzt bucher vnd ist auch bewert. [Nach dem Text Zeichnung eines Aderlaßmännchens (s.o.) mit
Unterschrift:] Credo quod ignorat medicorum constio tota. Cur membris hominis bis sex sint signa
[tributa]. 14ra A Es sein seind [!] zwo ädern an den slaffen an yetwederm tail dez hauptz do ist gut
an laßen ... 15v Ein iglicher mensch sol vnd mag wissen daz alle vergiftikeit vnd aller gebreste ligt
in dem blute vnd nit in dem fleisch ...Ez seind ein teil lewte die habent gewont zu laßen vnd sein
auffunftzig jar mer oder mynner... 16v Nym war vnd wiße daz ein yglicher mensch hat newnt-

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