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Zimmermann, Karin [Hrsg.]
Die Codices Palatini germanici in der Universitätsbibliothek Heidelberg (Cod. Pal. germ. 1 - 181) — Wiesbaden, 2003

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https://doi.org/10.11588/diglit.2667#0237
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COD. PAL. GERM. 60

17. Jhs.: 1-184, 184\x, 20.Jh.]-l#9, überspringt Bll. 23a, 85a, 100a, 157a; diese und Bll. 1*, 190*-191* mit mo-
derner Zählung. Wz.: Turm, Piccard 3, 11/349 (1460/1461); Ochsenkopf (verschiedene Varianten): darunter
Piccard 2, Typ XII/651 (Nürnberg, Stolburg 1462/1463); gerautetes Wappenschild (Vorsatz), ähnlich Briquet
1999 (Speyer 1545; vgl. Wz. Vorsatz Cod. Pal. germ. 28, 68, 115, 139, 163, 167, 214; s. Einleitung, S.XVII); ein
weiteres Wz., nicht nachweisbar. Schriftraum: 25x17; zwei Spalten (157r-183v eine Spalte), 25-38 Zeilen.
Bastarda von zwei Händen: I. lrl-156vb, 184a"-189vb; II. 157r-183v. Beischriften zu Illustrationen (unter ande-
rem 175r/v, 188v und 189r), Wappenskizze (144v) und Vorzeichnungen zu Miniaturen (173r und 180v) von einer
dritten Hand. Initialen (unter anderem 158r, 170r) und Miniaturen (unter anderem 175r v) teilweise nicht ausge-
führt. lr Rankeninitiale (rot-grün-gelb) über sechs Zeilen mit Profilfratzen, 40v Initiale mit einfachem Fleu-
ronnee über sechs Zeilen, 167r unvollendete Bildinitiale (grün-blau) über 16 Zeilen. 16 kolorierte Federzeich-
nungen zum ,Fegfeuer des hl. Patricius': 145\ 147r, 147v, 148r, 148v, 149v, 150r, 150v, 151", 152r, 152\ 153r, 153v,
154", 155r, 156r. Zu den übrigen Miniaturen s. Wegener (s. Lit.). Übliche Rubrizierung. Tintenfraß. Brauner Le-
dereinband mit blindgedruckten Rollenstempeln und Einzelstempeln in Gold (Engelskopf, Blattknospe und
Lindenblatt [alle bei Presser, S.287, Abb. 5]) von Jörg Bernhardt (?). Vorderseite vergoldete Platte mit Bildnis
Ottheinrichs und Unterschrift: OTTHAINRICH VON. G. G./PFALTZGRAVE BEYRHEIN/HERTZOG IN
NIDERN VND/OBERN BAIRN; Jahreszahl 1550; Rückseite vergoldetes Wappen der Pfalz, ohne Einfassung,
oben M. D. Z. [Mit der Zeit], unten O. H. R [Ottheinrich Pfalzgraf] (Haebler 2, S. 71, Platten II, IV, Rolle 4;
Berenbach, S. 31 Nr. 1; Schunke 1, Pal. I 54, Tafel XXXIV). Abgelöstes Signaturschild, jetzt auf Hinterspiegel
angefalzt: Hist.[oria] Sacr.[a]/Vtriusq.[ue] Test.[amenti]/Figurata. Messingbeschläge. Restaurierung 1962 (Hans
Heiland): einzelne Blätter in Japanpapier eingebettet, neue Lagenheftung, Ergänzung auf drei echte Doppel-
bünde, Einband gefestigt, untere Riemenschließe ergänzt (bei Jungbluth [s. Lit.] noch als komplett erwähnt),
Kapital erneuert. Lederrücken 1975 erneuert.

Herkunft: Aufgrund des schwäbischen Lautstands (vgl. auch Zeichnung eines Wappens 144v Pfalz-Sponheim?)
nach Wegener (S.VII) vielleicht aus dem Besitz der Witwe Kurfürst Ludwigs IV von der Pfalz, Margarete von
Savoyen, die in späterer Ehe mit Graf Ulrich V von Württemberg verheiratet war. Zum Einband s.o. l*r Cap-
sanummer: C. 120; Signatur (? vgl. Cod. Pal. germ. 89, 109, 151, 353, 345, 362, 389): 14485 de 40. Einträge: 175"
unten: Peter Schmid sol mir X fl. 188v oben: hundert Meter vnd; unten: Sunt Birgit. Vorderspiegel Inhaltsangabe
(20. Jh., Bibliothekar Hermann Finke).

Schreibsprache: schwäbisch mit alemannischen und südrheinfränkischen Formen.

Literatur: Bartsch, Nr.36; Wilken, S.330; Wegener, S. 59-61; Marsmann, S. 160-163; Kat. HSA-BBAW
(Günther Jungbluth; Mai/Juni 1937; 63 Bll.); KDIHM 1 (1991), S. 281 f.; Karl Heinz Keller, Textgemein-
schaften im Überlieferungsvorgang. Fallstudie aus der Überlieferung der ,Epistel Rabbi Samuels an Rabbi Isaac'
in der volkssprachlichen Übertragung Irmhart Ösers, Göppingen 1992 (GAG 527), S.49-52; Historien-
bibel/Sankt Brandans Meerfahrt. Heidelberg, Universitätsbibliothek, Cod. Pal. germ. 60. Farbmikrofiche-Edi-
tion. Beschreibung der Hs. von Ulrike Bodemann. Literarhistorische Einführung zu ,Sankt Brandans Meer-
fahrt' von Karl A. Zaenker, München 1993 (Codices illuminati medii aevi 25); Reinhard Hahn, Ein neuer
Zeuge der oberdeutschen Redaktion von Brandans Reise (P), in: Daphnis 27 (1998), S. 234 (Sigle h); ders., Zur
Überlieferung der oberdeutschen Redaktion von >Brandans Reise<, in: Septuaginta quinque. Festschrift für
Heinz Mettke, hrsg. von Jens Haustein [u. a.], Heidelberg 2000 (Jenaer germanistische Forschungen N.F. 5),
S. 147-169, hier: S. 159f. (Sigle h).

lra-100ava HISTORIENBIBEL. >An dem anfang diß buchs ist zu merckent was die [b]ybelin der
alten E sy vnd sprichet es uß mit kurtzen Worten vnd hept sich allso da an In principio creavit deus
celum et terram vnd da statt gemalet die figur des ersten von dem Josepen by dem die küngin wolt
geschlaffen haben vnd wie er jr entran vnd ließ sinen mantel hinder im der kinginm. Hie ist
zerae[rckent] wie der &#«[ig] ... 4ra Vnd sprach das wyb havt mirs geben vnd Eva sprach do die
schlang havt mich betrogen ... 100 ava vn d die Juden die mainend sie f sohlend noch von got er[lost]
werden am En[de]. Text unvollständig (s.o.). Die Fassung der Hs. gehört zur Gruppe IV der Hi-
storienbibeln (Vollmer [s.u.], S. 175-181). Vgl. Hans Vollmer, Ober- und Mitteldeutsche Hi-
storienbibeln (Materialien zur Bibelgeschichte und religiösen Volkskunde des Mittelalters 1), Ber-
lin 1912, S. 175-177 (Nr.78); Christoph Gerhardt, in: VL2 4 (1983), Sp.67-75. Zu den Motiven

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