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Zimmermann, Karin [Hrsg.]
Die Codices Palatini germanici in der Universitätsbibliothek Heidelberg (Cod. Pal. germ. 1 - 181) — Wiesbaden, 2003

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https://doi.org/10.11588/diglit.2667#0390
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COD. PAL. GERM. 148

nen vor Abrieb (Christine Jakobi-Mirwald, Buchmalerei. Ihre Terminologie in der Kunstgeschichte, Vollstän-
dig überarbeitete und erweiterte Neuauflage, Berlin 1997, S. 121). Zu den Bildthemen s. Wegener (s. Lit.) und
KDIHM 2 (1996), S. 269f. 148v (Bildgruppe: Jesus erscheint seinen Jüngern') Eintrag eines Benutzers: Lucas an
dem xv Capitelin seinem euangelj [Lc 15,11-32: Gleichnis vom verlorenen Sohn; Typus b der Bildgruppe] oder
an der xxxv figur in speculo humanae salvationis. Punzierter Goldschnitt eines früheren Einbandes, heute ver-
schoben. Falzstreifen (s. Fragmente). Restaurierung 1975 (Walter Schmitt): Pergamenteinband abgenommen (al-
ter Rückentitel, heute nicht mehr vorhanden: Historia Sacra utriusque Testamentipictis figuris ornatis. [17. Jh.]);
neuer Einband: Halblederband (Holzdeckel mit Lederrücken), zwei Riemenschließen, Kapital (rot-grün) er-
neuert. Fragmente (s.u.) entfernt. Rundes Signaturschild, modern: Pal. Germ. 148.

Herkunft: Lokalisierung aufgrund der für Eichstätt spezifischen Heiligentage im Kalender (König Richard [7.
Februar], Willibald [7. Juli], Solus [3. Dezember], Wunibald [18. Dezember]). Die bei Backes (S.100, Anm.7)
vermutete Provenienz aus dem Nachlaß von Kurfürst Ruprecht IL von der Pfalz (t 1398) geht fehl, da es sich bei
dem im Testament erwähnten ,gutpaternoster, das er seiner Schwiegertochter, Elisabeth von Hohenzollern, ver-
machte, mit großer Wahrscheinlichkeit um einen Rosenkranz handelte (Testament abgedruckt bei Alois Ger-
lich, Seelenheil und Territorium. Testamentsrecht von Fürsten und Grafen im Spätmittelalter, in: Andreas
Kraus [Hrsg.], Land und Reich, Stamm und Nation. Probleme und Perspektiven bayerischer Geschichte, Fest-
gabe für Max Spindler zum 95. Geburtstag, Bd. 1, München 1984 [Schriftenreihe zur bayerischen Landes-
geschichte 78], S. 412-414, hier: S.414 Nr. 24). Aufgrund der neuerdings konstatierten Verwandtschaft mit der
Ottheinrich-Bibel (s. Lagen) eventuell wie jene im Auftrag Herzog Ludwigs VII. (des Bärtigen) von Bayern-In-
golstadt (1368/69-1447; EST N.F. 1/1, Tafel 105) hergestellt (vgl. Brigitte Gullath, Kodikologie und Ge-
schichte der Ottheinrich-Bibel, in: Ottheinrich-Bibel, S.20-26; Schneider [s. Lit.], S.44). Hs. vermutlich iden-
tisch mit dem bei der Katalogisierung der älteren Schloßbibliothek 1556/59 verzeichneten Exemplar: Vatikan
BAV Cod. Pal. lat. 1929,26r [Theologia latina, 2°] Breuiarium auf Ferment geschrieben [verbessert aus getruckt],
schön mit grossen Versalen Illuminiert beziehungsweise später im Inventar der jüngeren Schloßbibliothek vom
Jahre 1610 erfaßt: Cod. Pal. germ. 809, 79r Ein Teusch Breviarium vfPergamen geschrieben mit vielen gemahlen
in schwartz damast gebunden mit silbern vnd vergalten Bücklen. 2*r Eintrag des 16. Jhs.: Ein Römisch Breuier.
l*r Eintrag des 15. (?) Jhs.: hoc est enim corpus meum; Capsanummer: C. 155. Vorderspiegel Inhaltsangabe
(20. Jh., Bibliothekar Hermann Finke).

Schreibsprache: bairisch (nach Schneider [s. Lit., S.44] mittelbairisch).

Literatur: Bartsch, Nr. 90; Wilken, S. 362; Gustav Friedrich Waagen, Kunstwerke und Künstler in Baiern,
Schwaben, Basel, dem Elsaß und der Rheinpfalz, Leipzig 1845 (Kunstwerke und Künstler in Deutschland 2),
S.382f.; Cornell, S.104f. Nr. 41 (Sigle Heidelberg I), Tafel B (Bl. 9V) und C (Bl. 65r); Wegener, S. 27-33,
Abb. 27: Bl. 9V, Abb. 28: Bl. 93', Abb. 29: Bl. 76v (Brevier); Rost, S. 224 Nr. 41, S. 341 Nr. 172; Schöndorf, S. 83
Nr. 9; Cimelia, S. 48 - 50, Abb.: S. 49 (Bl. 26r); Mittler/Werner, S. 83 Nr. 13, Abb.: S. 82 (Bl. 7V); Maurus Berve,
Die Armenbibel. Herkunft, Gestalt, Typologie. Dargestellt anhand von Miniaturen aus der Handschrift Cod.
Pal. germ. 148 der Universitätsbibliothek Heidelberg, 2. Auflage, Beuron 1989 (Kult und Kunst 4), S. 20-22, Ta-
fel 1: Bl. 7\ Tafel 2: Bl. 9V, Tafel 3 und 4: 28v, Tafel 5: Bl. 51r, Tafel 6: Bl. 78v, Tafel 7: Bl. 124r, Tafel 8 und 9: Bl.
131r, Tafel 10: Bl. 135r, Tafel 11: Bl. 153v, Tafel 12: Bl. 162v; KDIHM 2 (1996), S. 267-270, Abb. 147: Bl. 11",
Abb. 148: Bl. 33v; Ingrid Westerhoff-Sebald, Der moralisierte Judas. Mittelalterliche Legende, Typologie, Al-
legorie im Bild, Diss. Zürich 1996, Abb. 29: Bl. 93r; Karin Schneider, Der Evangelientext der Ottheinrich-Bi-
bel, in: Ottheinrich-Bibel, S.42-44.

lr-6v KALENDER für das Bistum Eichstätt. >Der Jenner hat xxxj tag der mon xxx< ... 6V >Der
letzt mon hat xxxj tag der mon xxx<... Siluester ein pabst. Rot hervorgehoben neben allgemeinen
Festen die Einträge Reichart ein kiinig (7. Februar), Sand Wilibalt ein pischof(7. Juli), Sant Sola ein
veriecher (3. Dezember), Sand Wunibald ein veriecher (18. Dezember), die auf das Bistum Eich-
stätt weisen. - 1**—3** (bis auf Einträge [l*r, 2*1], s. Herkunft) leer.

7va_169vb BIBLIA PAUPERUM (Deutscher erzählender Typ, Textfassung C). [,Verkündigung';
Lektion zu Typus a der Bildgruppe:] In dempuch daz man haizzet Genesis daz ist der geschoepf list
man daz got Adam vnd Euen verstiez auz dem paradeys... 169" [,Krönung Maria'; Lektion zu Ty-
pus b der Bildgruppe:] Ein kunig der waz Aswerus genant dem warn vndertaenig zwaintzig vnd

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