COD. PAL. GERM. 155
Water Vnnsers herrn Jesu christi, erleuchte durch seine [!] heiligen geist, aller Christen vnnd unser
herzen, das wir semptlich Gottliche warheit lieb haben, bekennen, fordern, vnnd auff vnsere nach-
kommen rein unnd vnuerfelscht bringen helffen, vnnd für Irthumb, abfal vnnd alle blendung
vn[s] gnedichlich behüte vnnd beware vnnd vns nicht zeittlichen fride, nicht mercklichen schaden,
erkanter warheit erkeuffen lasse Amen. Das Gutachten stammt im wesentlichen von Johann Wi-
gand (1523-1587; 1553-1560 Pfarrer an der Ulrichskirche und Stadtsuperintendent in Magde-
burg, scharfer Gegner Melanchthons und ab 1560 Professor und damit Kollege von Matthias Fla-
cius (Illyricus) in Jena; vgl. ADB 42, S.452-454; RE 21, S.270-274) und verurteilt den
Frankfurter Rezeß aufs schärfste. Vgl. Heppe, S. 283-284; Christian August Saug, Vollständige
Historie der Augspurgischen Confession und derselben Apologie, Bd. 3, Halle/S. 1735, S. 370,
Anm. 1. Ein autographes Konzept dieses Gutachtens von Wigand in Wolfenbüttel HAB Cod.
Guelf. 7.9 Aug. 2°, 317r-326v mit der Überschrift ,Bedencken Wigandi vom Franckfurtischen
Convent' von anderer zeitgenössischer Hand (vgl. auch Heppe, S. 284, Anm. 1). - 75y leer.
II.
Bll. 26-33. Lagen: III31 + I33. Wz.: verschiedene Varianten Buchstabe W, darunter Briquet 9149 (Weimar 1551,
Jena 1555-1559 u.ö.; vgl. identisches Wz. Bll. 1 -25, 34/51 a*, 52-82, 84-89, 91 -107, 117-130 und in Cod. Pal.
germ. 45 sowie ähnliche Varianten in Cod. Pal. germ. 41-44 und Cod. Pal. germ. 47-49). Schriftraum: 27-27,7
x 15,4; 24-26 Zeilen. Deutsche Kursive des 16. Jhs. von Johann Aurifaber (vgl. auch 34r, 53a*r-75r, 76r,
91r-103v, 104r, 131r)- Überschriften in Auszeichnungsschrift.
26r-31r PHILIPP MELANCHTHON, GUTACHTEN ZUM FRANKFURTER REZESS,
1558 Mai 14. Abschrift. >Responsio missa Noribergensi senatvi petenti consilivm ab Vniversitate
Wittembergensi [dieses Wort von gleicher Hand über der Zeile nachgetragen], de forma concordix
ab electoribus tribus & quinque aliis principibus comprehensa Francoforti, post translatum Impe-
rium a Carolo. V. infratrem Ferdinandum<. 26r Wiewol unser keiner in Frankfurth bej Stellung der
Artickel, daruon ein Erbar, weiser Rath zu Nurmberg an uns geschrieben hatt, gewesen ist, so seind
wir doch also berichtet, das nach dem pfaltz und wirttenbergisscher bericht haben, das man einen
gemeinen sinodumallerkirchen derAugsburgisschen confession versamlen solt... 31rderwoltauch
euer lobliche Stadt und kirchen und Euer Erbarckeit und die euern gnediglich bewahren, Datum
den -14- Mail Anno -1-5-5-8- Philippvs Melanchton. Text: CR 9, Sp.548-554; Pezel, S.585-594.
Paralleltexte in Wolfenbüttel HAB Cod. Guelf. 71 a Heimst., 203r-206r und Cod. Guelf. 81
Heimst., 17r-20r (Kat. Wolfenbüttel, HAB Sonderband 2, S.21, 35). Zu Philipp Melanchthon
(1497-1560) vgl. ADB 21, S. 268-279 und NDB 16, S. 741-745.
31v-32r BRIEF. Landgraf Philipp I. von Hessen an Philipp Melanchthon, 1558 Mai 3. Abschrift.
>Landgraf Philips zv Hessen Schreiben an Philippvm Melanchtonem<. 31v Philips, von Gottes Gna-
den. Landgraf zu Hessen ... graffzu Catzenelbogen, Vnsern gnedigen gruss zuvor, wirdiger, hoch-
gelerter, lieber getreuer, ir werdet wissen on zweiffei, was die Chur vndfursten zu Franckfurth vn-
ser Religion verwanth, auff nechsten tag verglichen ... 32r Gott der almechtige wollte euch, der
christlichen Religion zum besten, lang gesunth sparen, Euch gnedigen willen zu erzeigen, sind wir
willigk. Datum Cassel den -3- tag Maii. Anno 1-5-5-8- Philips Lanndgraff zu Hessen. [Adresse:]
Dem Wirdigen vnd hochgelarten, vnserm lieben getreuen Philippo Melanchtonj theologLe profes-
sorij zu Wittenbergk. Text: CR 9, Sp. 541-542. Zu Philipp I. Landgraf von Hessen (1504-1567;
reg. 1509-1567) vgl. ADB 24, S. 765-783; zu Philipp Melanchthon s. 26r. Paralleltexte in Wolfen-
büttel HAB Cod. Guelf. 11.10 Aug. 2°, 628r-629r (Kat. Wolfenbüttel, HAB Sonderband 2, S. 88);
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Water Vnnsers herrn Jesu christi, erleuchte durch seine [!] heiligen geist, aller Christen vnnd unser
herzen, das wir semptlich Gottliche warheit lieb haben, bekennen, fordern, vnnd auff vnsere nach-
kommen rein unnd vnuerfelscht bringen helffen, vnnd für Irthumb, abfal vnnd alle blendung
vn[s] gnedichlich behüte vnnd beware vnnd vns nicht zeittlichen fride, nicht mercklichen schaden,
erkanter warheit erkeuffen lasse Amen. Das Gutachten stammt im wesentlichen von Johann Wi-
gand (1523-1587; 1553-1560 Pfarrer an der Ulrichskirche und Stadtsuperintendent in Magde-
burg, scharfer Gegner Melanchthons und ab 1560 Professor und damit Kollege von Matthias Fla-
cius (Illyricus) in Jena; vgl. ADB 42, S.452-454; RE 21, S.270-274) und verurteilt den
Frankfurter Rezeß aufs schärfste. Vgl. Heppe, S. 283-284; Christian August Saug, Vollständige
Historie der Augspurgischen Confession und derselben Apologie, Bd. 3, Halle/S. 1735, S. 370,
Anm. 1. Ein autographes Konzept dieses Gutachtens von Wigand in Wolfenbüttel HAB Cod.
Guelf. 7.9 Aug. 2°, 317r-326v mit der Überschrift ,Bedencken Wigandi vom Franckfurtischen
Convent' von anderer zeitgenössischer Hand (vgl. auch Heppe, S. 284, Anm. 1). - 75y leer.
II.
Bll. 26-33. Lagen: III31 + I33. Wz.: verschiedene Varianten Buchstabe W, darunter Briquet 9149 (Weimar 1551,
Jena 1555-1559 u.ö.; vgl. identisches Wz. Bll. 1 -25, 34/51 a*, 52-82, 84-89, 91 -107, 117-130 und in Cod. Pal.
germ. 45 sowie ähnliche Varianten in Cod. Pal. germ. 41-44 und Cod. Pal. germ. 47-49). Schriftraum: 27-27,7
x 15,4; 24-26 Zeilen. Deutsche Kursive des 16. Jhs. von Johann Aurifaber (vgl. auch 34r, 53a*r-75r, 76r,
91r-103v, 104r, 131r)- Überschriften in Auszeichnungsschrift.
26r-31r PHILIPP MELANCHTHON, GUTACHTEN ZUM FRANKFURTER REZESS,
1558 Mai 14. Abschrift. >Responsio missa Noribergensi senatvi petenti consilivm ab Vniversitate
Wittembergensi [dieses Wort von gleicher Hand über der Zeile nachgetragen], de forma concordix
ab electoribus tribus & quinque aliis principibus comprehensa Francoforti, post translatum Impe-
rium a Carolo. V. infratrem Ferdinandum<. 26r Wiewol unser keiner in Frankfurth bej Stellung der
Artickel, daruon ein Erbar, weiser Rath zu Nurmberg an uns geschrieben hatt, gewesen ist, so seind
wir doch also berichtet, das nach dem pfaltz und wirttenbergisscher bericht haben, das man einen
gemeinen sinodumallerkirchen derAugsburgisschen confession versamlen solt... 31rderwoltauch
euer lobliche Stadt und kirchen und Euer Erbarckeit und die euern gnediglich bewahren, Datum
den -14- Mail Anno -1-5-5-8- Philippvs Melanchton. Text: CR 9, Sp.548-554; Pezel, S.585-594.
Paralleltexte in Wolfenbüttel HAB Cod. Guelf. 71 a Heimst., 203r-206r und Cod. Guelf. 81
Heimst., 17r-20r (Kat. Wolfenbüttel, HAB Sonderband 2, S.21, 35). Zu Philipp Melanchthon
(1497-1560) vgl. ADB 21, S. 268-279 und NDB 16, S. 741-745.
31v-32r BRIEF. Landgraf Philipp I. von Hessen an Philipp Melanchthon, 1558 Mai 3. Abschrift.
>Landgraf Philips zv Hessen Schreiben an Philippvm Melanchtonem<. 31v Philips, von Gottes Gna-
den. Landgraf zu Hessen ... graffzu Catzenelbogen, Vnsern gnedigen gruss zuvor, wirdiger, hoch-
gelerter, lieber getreuer, ir werdet wissen on zweiffei, was die Chur vndfursten zu Franckfurth vn-
ser Religion verwanth, auff nechsten tag verglichen ... 32r Gott der almechtige wollte euch, der
christlichen Religion zum besten, lang gesunth sparen, Euch gnedigen willen zu erzeigen, sind wir
willigk. Datum Cassel den -3- tag Maii. Anno 1-5-5-8- Philips Lanndgraff zu Hessen. [Adresse:]
Dem Wirdigen vnd hochgelarten, vnserm lieben getreuen Philippo Melanchtonj theologLe profes-
sorij zu Wittenbergk. Text: CR 9, Sp. 541-542. Zu Philipp I. Landgraf von Hessen (1504-1567;
reg. 1509-1567) vgl. ADB 24, S. 765-783; zu Philipp Melanchthon s. 26r. Paralleltexte in Wolfen-
büttel HAB Cod. Guelf. 11.10 Aug. 2°, 628r-629r (Kat. Wolfenbüttel, HAB Sonderband 2, S. 88);
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