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Zimmermann, Karin [Hrsg.]
Die Codices Palatini germanici in der Universitätsbibliothek Heidelberg (Cod. Pal. germ. 1 - 181) — Wiesbaden, 2003

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https://doi.org/10.11588/diglit.2667#0461
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COD. PAL. GERM. 169

[Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin, Veröffentlichungen des Instituts für deutsche
Sprache und Literatur 13], S. 677-1614, in: AfdA 76 [1965], S. 124, Anm. 7 und S. 143), auff (Uhu),
kamel, hase, lewe, al, wiesei, wiedehopff, pellican, rabe, Turturtaube, Elitropia, vrtica, virga pasto-
ris, lilium, mistel [nicht bei Ps.-Albertus], centawr, verbena, Millesophiles, Rosa, serpentina. Text
unter anderem (teilweise abweichend): GW 617-666. Vgl. Thorndike-Kibre, Sp. 1486/1. Zum
Text vgl. Lynn Thorndike, Further consideration of the Experimenta, Speculum astronomiae,
and De secretis mulierum ascribed to Albertus Magnus, in: Speculum 30 (1955), S.413-423. An-
stelle des Kapitels zum Bock (163r; nach dem Kapitel zum Uhu) steht folgendes Rezept: Der do
nympt des pocks plut vnd thut darzu ein wenig essich der starck sy vnd wegrieb safft vnd sewd ein
glas darinn so wirt es weich ... (Zauberei).

(166v- 168r) JOHANNES PAULINUS, SALUS VITAE, deutsch (.Schlangenhauttraktat')- Do Ich
Johannes Paulinus, inn der Stat Allexandria was in Egipten lant do fand ich geschriben in einem
buch heisset salus vite ... 168r Die zwolfft tugent ist ...so verbirgt sich die vsseezigkeit an im vnd
enget sich nit me. Der Text des Cod. Pal. germ. 169 gehört zur ostmitteldeutsch-thüringischen Be-
arbeitung des Traktats. Zum Text s. Erhart KAHLE/Gundolf Keil, in: VL2 7 (1989), Sp. 382-386,
Hs. erwähnt Sp. 384 (Sigle A). - 179ar-179kv leer.

180r-215v IORDANUS RUFUS, HIPPIATRIA, deutsch. \fj\nder allen deren die der oberst gott
geschaffen hat vnd darnach wolt das sie dem mentschen vndertenig werent Es ist kein tiere edeler
dan das Rosse ... 215v Wan eim rosse we sy an der langen ... vnd alle morgen so lasse das rosse et-
wan grasen so vil tauwes lit vnd gib dem rosse ab Du macht alle fart graß zu essen etc. Amen. Der
Kalabrese Iordanus Rufus war Stallmeister und Roßarzt am Hofe Friedrichs II. in Neapel, in des-
sen Auftrag er um 1250 ein sechsteiliges Handbuch der Roßarznei verfaßte. Diese ,Hippiatria'
wurde zu einem der bedeutendsten mittelalterlichen Werke auf dem Gebiet der Pferdeheilkunde.
Der Text beginnt in Cod. Pal. germ. 169 ohne Überschrift mit der Vorrede, der Verfasser wird
nicht genannt. In den veterinärmedizinischen der insgesamt sechs Kapitel (Zucht; Zähmen; Auf-
zucht und Pflege; Pferdekunde; Indikation; Medikation) stimmt die Hs. nicht mit dem Grundtext
überein, in Kapitel 6 geht sie teilweise auf das Roßarzneibuch von Meister Albrant zurück. Einige
der enthaltenen Segen (vor allem Wurmsegen) gedruckt bei Franz Joseph Mone (Hrsg.), in: An-
zeiger für Kunde der teutschen Vorzeit 6 (1837) Sp.475-478 Nr.37-42; Holzmann, S.155,
Spruch 49, S.157, Spruch 54, S.159, Spruch 59, S.170f., Spruch 81, S.202, Spruch 151. Text:
Hieronymus Molin (Hrsg.), Jordani Ruffi Calabriensis Hippiatria, Passau 1818, S. 1-116 (lateini-
scher Grundtext); Robert Roth, Die Pferdeheilkunde des Jordanus Ruffus, Diss. Berlin 1928;
Gerhard Eis, Meister Albrants Roßarzneibuch. Verzeichnis der Handschriften. Text der ältesten
Fassung. Literaturverzeichnis, Konstanz 1960, S. 15-21 (Hs. erwähnt: S. 8 Nr. 62); hier enthalten
beziehungsweise inhaltlich ähnlich Kap. 1 (190r), 2 (194r), 5-9 (201v, 104v), 11 (197v), 14 (199v), 16
(194r), 18 (198r/v), 19 (199r), 22 (197v), 25 (195v), 28 (199v), 36 (192v). Hs. erwähnt bei Werner Pe-
rino, Die Pferdearzneibücher des ausgehenden Mittelalters und der beginnenden Neuzeit. Eine
geschichtliche Studie über ihre Entwicklung und Entfaltung, Diss. München 1957, S.32 Nr. 20;
Jan-Dirk Müller, Naturkunde für den Hof. Die Albertus-Magnus-Übersetzungen des Werner
Ernesti und Heinrich Münsinger, in: Wissen für den Hof, S. 125, Anm. 13 (hier als Beispiel für die
Verbindung von Human- und Tiermedizin). Zu Meister Albrant s. Perino (s.o.), S.4-6; Rainer
Rudolf, in: VL2 1 (1978), Sp. 137f.; zu Iordanus Rufus s. Perino (s.o.), S.6-9; Reinhard Froeh-
ner, Kulturgeschichte der Tierheilkunde. Ein Handbuch für Tierärzte und Studierende, Bd. 3: Ge-
schichte des Veterinärwesens im Ausland, bearbeitet von Hans Grimm, Konstanz 1968, S. 188f.;
Gundolf Keil, in: VL2 8 (1992), Sp.377f.

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