56 Volksgeschichte. I. Zeitraum (vom J. 114 v. Ch. bis 511 n. Ch.).
Teutonen (§, 3) in Verbindung mit vielen anderen germanischen und
keltischen Stämmen in die römischen Provinzen einfielen, viermal die
römischen Heere vernichteten, aber endlich (103, 102 v. Chr.) von
Marius geschlagen und zerstreut wurden1). Hierauf geschieht der Deut-
schen keine weitere historische Erwähnung, bis die Sueven und Marko-
mannen unter Ariovist auf ihrem Zuge nach Gallien mit den Römern
in feindselige Berührung kamen2). Ariovist’s rohe Tapferkeit erlag
(58 v. Chr.) dem Kriegsglücke Julius Caesar’s 3). In Folge dieses
Sieges und fortgesetzter Unternehmungen wurde Deutschland auf dem
linken Rhein-Ufer (Belgien inbegriffen) noch von J. Caesar selbst zur
römischen Provinz gemacht (50 v. C-hr.). ’ Augustus traf später eine
Eintheilung, wonach die Gegenden am Oberrhein unter dem Namen
Germania (cis-Rhenana) prima, und am Niederrhein bis an die
Schelde und um die Maas als Germania (cis-Rhenana) secunda,
von Belgien ausgeschieden, und als selbstständige römische Provinzen
organisirt wurden 4). Nach Unterwerfung der Völker auf dem rechten
Donauufer, in Pannonien, Noricum, Rhätien und Vindelicien (§. 5)
wurde durch die Feldzüge des Drusus (12—9 v. Ch.), des Tibe-
rius und der Feldherrn Domitius Aenobarbus und S. Satur-
ninus auch Deutschland auf der rechten Rhein-Seite bis an die Elbe
unterworfen und der Versuch gemacht, dasselbe zu romanisiren 5),
während der Markomannenfürst Marobod im Inneren Deutschlands
von Böhmen bis an die Donau und Pannonien ein deutsches König-
reich zu gründen begann (ungef. 5—10 n. Chr.) 6). Mit der Nieder-
lage des Varus durch den Cheruskerfürsten Arminiu's (9 n. Chr.)
’) Florus epitom. hist. Rom. III. 3. — Strabo L. VII. — J. Müller
de Bello Cimbrico. Schaffh. 1772. — Verlorene Schriften der Römer hierüber, s. bei
Pütter vollst. Handb. d. Reichsh. §. 16 not. * — Luden, deut. Gesch. Bch. I.
c. 4. — üeber die Herkunft dieser Cimbern und Teutonen ebendas, c. 3. —
Schmidt, Gesch. der Deut. Bd. I. S. 73. — Pfister, Gesch. d. Deut. I. S. 23 flg. —
Zeuss, die Deutschen p. 135. 146. —
3) Caesar de Bell. Gall. Lib. I. c. 36. — Vergl. oben §. 12. —
3) Caesar Bell. Gall. L. I. c. 31 seq. — Cellarius de Bello J. Caes. advers.
Ariovist. Halae 1702. — Luden a. a. O. Bch. I. c. 6. 7. — Pfister a. a. 0.
I. S. 44 flg. —
4) Vergl. oben §. 5 Note 4. —
5) Luden a. a. 0. Bch. II. c. 2. 3. — Pfister a. a. 0. I. S. 79. — Schmidt
a. a. 0. I. S. 85 flg. — Vergl. oben §. 5 Note 5. —
6) Strabo L. VII. — Tac. Annal. L. II. c. 26. 46. — Veil. Paterc. II.
108 flg. — Ueber das Verhältniss desselben zu den Römern s. Luden a. a. 0.
Bch. II. c. 4. — Vergl. oben 12. —
Teutonen (§, 3) in Verbindung mit vielen anderen germanischen und
keltischen Stämmen in die römischen Provinzen einfielen, viermal die
römischen Heere vernichteten, aber endlich (103, 102 v. Chr.) von
Marius geschlagen und zerstreut wurden1). Hierauf geschieht der Deut-
schen keine weitere historische Erwähnung, bis die Sueven und Marko-
mannen unter Ariovist auf ihrem Zuge nach Gallien mit den Römern
in feindselige Berührung kamen2). Ariovist’s rohe Tapferkeit erlag
(58 v. Chr.) dem Kriegsglücke Julius Caesar’s 3). In Folge dieses
Sieges und fortgesetzter Unternehmungen wurde Deutschland auf dem
linken Rhein-Ufer (Belgien inbegriffen) noch von J. Caesar selbst zur
römischen Provinz gemacht (50 v. C-hr.). ’ Augustus traf später eine
Eintheilung, wonach die Gegenden am Oberrhein unter dem Namen
Germania (cis-Rhenana) prima, und am Niederrhein bis an die
Schelde und um die Maas als Germania (cis-Rhenana) secunda,
von Belgien ausgeschieden, und als selbstständige römische Provinzen
organisirt wurden 4). Nach Unterwerfung der Völker auf dem rechten
Donauufer, in Pannonien, Noricum, Rhätien und Vindelicien (§. 5)
wurde durch die Feldzüge des Drusus (12—9 v. Ch.), des Tibe-
rius und der Feldherrn Domitius Aenobarbus und S. Satur-
ninus auch Deutschland auf der rechten Rhein-Seite bis an die Elbe
unterworfen und der Versuch gemacht, dasselbe zu romanisiren 5),
während der Markomannenfürst Marobod im Inneren Deutschlands
von Böhmen bis an die Donau und Pannonien ein deutsches König-
reich zu gründen begann (ungef. 5—10 n. Chr.) 6). Mit der Nieder-
lage des Varus durch den Cheruskerfürsten Arminiu's (9 n. Chr.)
’) Florus epitom. hist. Rom. III. 3. — Strabo L. VII. — J. Müller
de Bello Cimbrico. Schaffh. 1772. — Verlorene Schriften der Römer hierüber, s. bei
Pütter vollst. Handb. d. Reichsh. §. 16 not. * — Luden, deut. Gesch. Bch. I.
c. 4. — üeber die Herkunft dieser Cimbern und Teutonen ebendas, c. 3. —
Schmidt, Gesch. der Deut. Bd. I. S. 73. — Pfister, Gesch. d. Deut. I. S. 23 flg. —
Zeuss, die Deutschen p. 135. 146. —
3) Caesar de Bell. Gall. Lib. I. c. 36. — Vergl. oben §. 12. —
3) Caesar Bell. Gall. L. I. c. 31 seq. — Cellarius de Bello J. Caes. advers.
Ariovist. Halae 1702. — Luden a. a. O. Bch. I. c. 6. 7. — Pfister a. a. 0.
I. S. 44 flg. —
4) Vergl. oben §. 5 Note 4. —
5) Luden a. a. 0. Bch. II. c. 2. 3. — Pfister a. a. 0. I. S. 79. — Schmidt
a. a. 0. I. S. 85 flg. — Vergl. oben §. 5 Note 5. —
6) Strabo L. VII. — Tac. Annal. L. II. c. 26. 46. — Veil. Paterc. II.
108 flg. — Ueber das Verhältniss desselben zu den Römern s. Luden a. a. 0.
Bch. II. c. 4. — Vergl. oben 12. —