EINLEITUNG.
Die Anfänge der deutschen Volksgeschichte,
1.
Die ältesten Sagen des deutschen Volkes.
a) Die Göttersage *).
Aelter als die Geschichte ist die Sage. Wo jene verstummet,
lässt diese noch Geschehenes ahnen, und fordert durch den Reitz des
Geheimnisses selbst die entferntesten Geschlechter zu immer neuer
Forschung auf. Gläubig forlgepflanzt im Volkesmunde, wandernd von
*) Die wichtigste Sammlung uralter germanischer Göttersagen (grösstentheils
in gereimten Gesängen} ist die isländische Edda. Die erste Zusammenstellung
dieser Lieder wird dem Isländer Sämundar (-j- 1133) zugeschrieben. Snorre
Sturlason (j-1241) machte eine andere Zusammenstellung dieser Sagen in Prosa.
Edda rythmica seu antiquior, vulgo Saemundina dicta. Hafniae I. II. 1787. III.
1828. — Vergl. P. E. Müller, in der Sagenbibliothek II. 17. 124. 133. — Legis,
Edda, die Stammmutter der Poesie, Uebersetzung und Commentar, Leipzig 1829. —
Vergl. überhaupt: F. Crcuzer, Symbolik u. Mythologie der alten Völker (IVBde.);
fortgesetzt (Bd. V. u. VI.) v. Mo ne (auch unter dem Titel: Geschichte des Heiden-
thums im nördlichen Europa. 1822. 23. — Leo, über Odins Verehrung. 1822. —
Barth, über die Druiden der Kelten und die Priester der alten Deutschen. 1826.—
Dessen, 1) die Kabiren in Deutschland. 1832; — 2) die altdeutsche Religion.
2 Bde. 1835. (Bd. I. Hertha und über die Religion der Weltmutter im alten Deutsch-
land; II. die Hyperboräer); 3) Deutschlands Urgeschichte 2tc Aufl. 1840. — (Vergl.
bes. meine Reeens. hiervon in den Heidelberg. Jahrb. 1841. Nr. 44. p. 694 flg.) —
H. A. M. Berger, nordische Mythologie nach Quellen. Zittau 1835. — Das Haupt-
werk ist jetzt: J. Grimm, deutsche Mythologie. Göttingen 1835. (Eine zweite
Auflage ist unter der Presse.) — Vergl. auch: J. J. Hanusch, die Wissenschaft
des slavischen Mythus im weitesten, den altpreussischen und litthauischen Mythus
mit umfassenden Sinne. Lemberg 1842. —
1 oepfi, d. Staats- u. Rechtsgesch, I.
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Die Anfänge der deutschen Volksgeschichte,
1.
Die ältesten Sagen des deutschen Volkes.
a) Die Göttersage *).
Aelter als die Geschichte ist die Sage. Wo jene verstummet,
lässt diese noch Geschehenes ahnen, und fordert durch den Reitz des
Geheimnisses selbst die entferntesten Geschlechter zu immer neuer
Forschung auf. Gläubig forlgepflanzt im Volkesmunde, wandernd von
*) Die wichtigste Sammlung uralter germanischer Göttersagen (grösstentheils
in gereimten Gesängen} ist die isländische Edda. Die erste Zusammenstellung
dieser Lieder wird dem Isländer Sämundar (-j- 1133) zugeschrieben. Snorre
Sturlason (j-1241) machte eine andere Zusammenstellung dieser Sagen in Prosa.
Edda rythmica seu antiquior, vulgo Saemundina dicta. Hafniae I. II. 1787. III.
1828. — Vergl. P. E. Müller, in der Sagenbibliothek II. 17. 124. 133. — Legis,
Edda, die Stammmutter der Poesie, Uebersetzung und Commentar, Leipzig 1829. —
Vergl. überhaupt: F. Crcuzer, Symbolik u. Mythologie der alten Völker (IVBde.);
fortgesetzt (Bd. V. u. VI.) v. Mo ne (auch unter dem Titel: Geschichte des Heiden-
thums im nördlichen Europa. 1822. 23. — Leo, über Odins Verehrung. 1822. —
Barth, über die Druiden der Kelten und die Priester der alten Deutschen. 1826.—
Dessen, 1) die Kabiren in Deutschland. 1832; — 2) die altdeutsche Religion.
2 Bde. 1835. (Bd. I. Hertha und über die Religion der Weltmutter im alten Deutsch-
land; II. die Hyperboräer); 3) Deutschlands Urgeschichte 2tc Aufl. 1840. — (Vergl.
bes. meine Reeens. hiervon in den Heidelberg. Jahrb. 1841. Nr. 44. p. 694 flg.) —
H. A. M. Berger, nordische Mythologie nach Quellen. Zittau 1835. — Das Haupt-
werk ist jetzt: J. Grimm, deutsche Mythologie. Göttingen 1835. (Eine zweite
Auflage ist unter der Presse.) — Vergl. auch: J. J. Hanusch, die Wissenschaft
des slavischen Mythus im weitesten, den altpreussischen und litthauischen Mythus
mit umfassenden Sinne. Lemberg 1842. —
1 oepfi, d. Staats- u. Rechtsgesch, I.
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