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Verein zur Erforschung der Rheinischen Geschichte und Altertümer <Mainz> [Hrsg.]
Zeitschrift des Vereins zur Erforschung der Rheinischen Geschichte und Altertümer — 3.1868-87

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Erstes Heft
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Grabhügelfund bei Langen-Eichstädt unweit Halle
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https://doi.org/10.11588/diglit.27370#0050

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44

drücken. Später gewannen einige davon aufbewahrte Stücke
wieder einen festeren Bestand.
An Watten wurden gefunden:
1) Zwei Steinbeile, von denen das hier abgebildete (Tafel II,
Nr. 7) aus schwarzem Feuerstein bestehend, in der Mitte fast
s//' dick und sehr scharf, aber nicht durchbohrt ist. Das
zweite, etwas kleinere, ist in eben solcher Weise aus weiss-
lichgelbem Stein angefertigt.
2) Der hölzerne Schaft eines Beils von 21" Länge, im Stiel
1" dick, am theilweise zerstörten Kolben noch über 2" stark.
Das Faustende ist mit einem scharfen Instrumente zugcschnit-
ten. In der Nähe des Schaftes ßnden sich zwei kenntliche Hieb-
spuren, welche auf den Gebrauch des Instruments im Kampfe
hindeuten. Es wurde in 3 aneinander passenden Stücken aus der
Erde mit dem ersten Steinbeil hervorgezogen. (No. 7, Tafel II.)
3) Die sehr mürben Fragmente eines Schildes, welche aber
sogleich zerhclen. Diese Schutzwaife bestand aus zwei oder
mehreren aufeinander gehefteten dünnen Brettern, in der Ge-
sammtdicke von fast ", und waren durch Bast, der durch
Einschnitte gezogen war, verbunden. Die Grösse'des Ganzen
liess sich nicht bestimmen.
4) Ferner fand sich ein zerbrochenes Steinmesserchen oder
eine Pfeilspitze aus weissem Feuerstein vor.
Als Schmucksachen kenntlich wurden aus der Erde aus-
gelesen eine Menge am Wurzelende durchbohrter Zähne von
Nagethieren, die Hauer eines Ebers, sowie zwei Thonperlen
(Tafel II, Nr. 9) und endlich, als einziger Gegenstand von
Metall, ein kleines, etwa 1" langes Röllchen von Bronze, aber
so oxydirt, dass es nur noch aus Grünspahn zu bestehen scheint
und eine chemische Untersuchung nicht aushalten dürfte."
Eine plastische Darstellung der ganzen Grabkammer und
ihres Inhalts in dem Maassstabe von '/). der natürlichen Grösse,
nach der genauen Aufnahme des Herrn Oberst-Lieutenant
Scheppe, hat das Römisch-Germanische Museum in einem
Gypsmodelle ausführen lassen und in seiner Sammlung auf-
gestellt.
 
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