Verein zur Erforschung der Rheinischen Geschichte und Altertümer <Mainz> [Hrsg.]: Zeitschrift des Vereins zur Erforschung der Rheinischen Geschichte und Altertümer (3.1868-87)

Römische Waffen aus der Kaiserzeit
in den Sammlungen des Vereins zur Erforschung rheinischer
Geschichte und Alterthümer in Mainz.
Hierzu Tafel V.

e Waffenstücke aus der Kaiserzeit sind unter
lerraschenden Fülle der sonstigen Ueberreste
;ser Periode, da die römischen Gräber keinerlei
ge Beigaben enthalten, nur in sehr geringer
Anzahl vertreten; am häufigsten die leichten Arten von Geschossen,
Wurdanzen aller Art und Pfeilspitzen, sehr dürftig dagegen
gerade die charakteristischen Theile der Legionarhewaffung,
Helme, Panzer, Pilen, Gladien und Dolche; von den verschiedenen
Arten der Schilde, dem Scutum und dem Clipeus, natürlich nur
die Metalitheile, das Randbeschläg, der Umbo und Theile des
Zierraths der Schildfläche. In der That finden sich in sämmtlichen
Museen und Privatsammlungen Deutschlands, soviel bekannt,
nicht mehr als 8 Helme, 4 Panzerhemden, 2 Pilen, 6 Gladien
und 9 Dolche.
Von diesen seltenen, für das Studium der Legionarbe-
waffnung so überaus wichtigen Fundstücken ist mehr als die
Hälfte in und um Mainz, theils aus dem Boden, theils aus dem
Rheinbette erhoben worden.
Nach der im Jahre 1848 erfolgten Auffindung' des be-
kannten , vielfach beschriebenen und erklärten sogenannten
Schwertes des Tiberius*), welches leider unserem Vereine nicht
9 „Abbildungen von Mainzer Alterthümern mit Erklärungen heraus-
gegeben von dem Verein zur Erforschung rheinischer Geschichte und Alter-
thümer" II: Schwert des Tiberius. Mainz 1850.