Auszüge aus uugedruckteu Urkunden des
Klosters Ruppertsberg bei Riugeu am Rhein.
1275. II. Nonas Junii. Dat. apud Seligenstat. Werner,
Erzbischof von Mainz, ertbeiit dem Kloster Rupertsberg ein
Ablass-Privileg. In der Urkunde ist erwähnt die capella beati
Nicolai und festum sei Ruperti.
1301. Im August und September 1301 belagert Albr echt I.
die Stadt Bingen. Das Kloster Rupertsberg ward damals
jämmerlich zerstört. Eine ungewöhnliche Thatsache ereignete
sich in der Klosterkirche an einem gemalten Marienbilde.
Eine weitläufige geschichtliche Untersuchung dieser Thatsache
ßndet sich in dem von mir verfassten „St. Rupertus-Büchlein"
(Dülmen, Laumann, 1882), S. 122 ff.
1302. Anno domini m. ccc? sedo Kl. Januarij (1. Januar
1302). Gerhard, Erzbischof von Mainz, richtet an alle
archipresbyteri, cammerarii, plebani, viceplebani, capellani,
rectores ecclesiarum des Erzstifts und deren Entergebene die
Bitte, die Nonnen des Kl. Rupertsberg zu unterstützen. In
der Urkunde erwähnt er die im verflossenen Jahre geschehene
„miserabilem destructionem cenobij", und dieNoth der Nonnen,
„que sine fidelium elemosinis in communi mauere non pos-
sunt". An allen Sonn- und Feiertagen sollen die Gläubigen
zur Almosenspende für Rupertsberg von den Geistlichen auf-
gefordert werden.