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Verein zur Erforschung der Rheinischen Geschichte und Altertümer <Mainz> [Hrsg.]
Zeitschrift des Vereins zur Erforschung der Rheinischen Geschichte und Altertümer — 3.1868-87

DOI Heft:
Heft 2 und 3
DOI Artikel:
Heckmann, Max: Die Ausgrabungen an der alten Peterskirche im Gartenfelde
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https://doi.org/10.11588/diglit.27370#0368

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Die Ausgrabungen an der alten Peterskirche
im Gartenfelde.


lusserhalb des noch nicht genau bestimmten nach-
römischen Beringes von Mainz stand wohl schon in der
frühesten, christlichen Zeit eine St. Peter geweihte
Capelle, und zwar an der Stelle, wo Friedrich von
Lothringen, Erzbischof von Mainz, 944—948 eine klösterliche
Niederlassung zu St. Peter extra muros gründete. Die Nach-
richten hierüber sind spärlich.
Dass die Petersherren später Steine von der wegen Ermor-
dung des Erzbischofs Arnold von Selehofen theilweise abgerisse-
nen Stadtmauern zu ihrem privaten Nutzen verwendeten und in
einem Vergleich hierfür aufkonnnen mussten, berechtigt noch
nicht zu der Annahme, dass die Steine zum Bau der Kirche oder
an der Kirche verwendet wurden, im Gegentheil ist anzunehmen,
dass die Geistlichen in diesen gefahrvollen Zeitläuften eher auf
Bauten zu ihrer eigenen Sicherheit und Bewehrung der Kloster-
mauern, besonders bei der exponirten Lage, als auf Kirchen-
bauten bedacht waren.
Die dann im Jahre 1230 restaurirte oder wohl ganz neu
erbaute Kirche wurde 1G31 von den Schweden verbrannt und
1G58 bei Anlage der bastionirten Umwallung von Mainz gänz-
lich, d. h. so weit erforderlich, abgerissen. Das Stift wurde nach
Odenmünster verlegt und an dessen Stelle, 1747, die jetzige
Peters-Kirche erbaut.
Als nach der jüngsten Erweiterung der Stadt Mainz und
Zuziehung des Gartenfeldes zur Stadt die Gartenfelder Front
weiter hinaus verlegt wurde, fanden sich unter den Wällen, im
heutigen Bauquadrate Nr. 19, begrenzt von dem Boulevard, der
 
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