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Verein zur Erforschung der Rheinischen Geschichte und Altertümer <Mainz> [Hrsg.]
Zeitschrift des Vereins zur Erforschung der Rheinischen Geschichte und Altertümer — 3.1868-87

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Erstes Heft
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Lindenschmit, Ludwig: Der Erzschild
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https://doi.org/10.11588/diglit.27370#0052

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— 46

welcher sich der neuerworbene Rundschild unseres Museums als
der elfte anreiht.
Von der Art der Entdeckung dieses durch seine Seltenheit
und trefiliche Erhaltung so werthvollen Fundstücks ist leider
nichts weiteres bekannt geworden, als dass es durch Zufall
auf einem Ackerfelde bei Spalt im bayerischen Rezatkreise zu
Tage gebracht, aus der Hand eines Gastwirths in jene des
Antiquars Herrn Altmann nach Mainz gelangte und hier durch
die Munißcenz unseres Bürgermeisters, Herrn Gommerzienrath
Schott, in dem städtischen Museum seine geeignete Stelle fand.


Die Gestalt des Schildes ist kreisrund wie jene der 10
übrigen, mit Ausnahme eines einzigen in Dänemark gefunde-
nen, dessen Ovalform den Kreis nur um weniges überschreitet.
Die Schildwand, deren Oberfläche zwei unverkennbare Spu-
ren "von Lanzenstössen oder Pfeilschüssen zeigt, ist wie bei
allen andern Erzschilden aus einem starken Bronzeblech gebil-
det. Sie wird durch 3 conccntrischc, von Innen nach Aussen
halbrund ausgetriebene Ringe sowohl verziert als verstärkt und
ihrem Rande ist durch Einlage eines dicken Erzdrahts noch
eine weitere Festigkeit gegeben. Die Scheibe des Schildes hat
nur eine sehr flache Wölbung, und selbst der Vorsprung
der mittleren Buckel ist nicht grösser, als es die freie Bewe-
gung der Hand an dem Grille erfordert. Dieser besteht jedoch
nicht, wie bei allen übrigen Erzschilden, aus einem massiven
Bügel, sondern ist ebenfalls aus einem starken Erzblech ge-
bildet, welches über einen Bündel von Weidenzweigen zusam-
mengebogen wurde, die, von dem Erzrost durchdrungen, voll-
kommen erhalten geblieben sind.
 
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