Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Verein zur Erforschung der Rheinischen Geschichte und Altertümer <Mainz> [Hrsg.]
Zeitschrift des Vereins zur Erforschung der Rheinischen Geschichte und Altertümer — 3.1868-87

DOI Heft:
Heft IV
DOI Artikel:
Bruder, ...: Auszüge aus ungedruckten Urkunden des Klosters Ruppertsberg bei Bingen am Rhein
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.27370#0436

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
402

piscopus antedictus literas predictas presentibus nostris literis
seu presenti nostro transsumpto, ut perfertur, de nerbo ad
uerbum inspectas diligenti inspectione et examinatione preha-
bitis invenimus nou confictas, sed ueritate fulcitas:
idcirco ipsas bteras approbamus eisque bdem indubiam tam-
quam veris originalibus adbibendam fore declaramus, om-
uiaque in eis contenta, prout rationabiiiter facta sunt, rati-
bcarnus et etiam conbrmamus per presentes . . . Datum
Pingwie ipsa die Policarpi martyris anno dni ccc? nona-
gesimo octauo."
Dat. in Erenfels ipsa die Udalrici. Johannes,
Erzbischof von Mainz, gibt ein Ablass-Privileg zu Gunsten
des Klosters Rupertsberg.
NB. Die Archivalien des Klosters Rupertsberg, die gegenwärtig im
Königl. Staats-Archiv zu Coblenz aufbewmhrt werden, enthalten ein reiches
Material für die Geschichte dieses einst so berühmten Klosters. Fünfzehn
Schachteln enthalten hauptsächlich Original-Urkunden aus der Zeit der heil.
Hildegard bis etwa zur französichen Revolution, wovon ich nur erwähne
das Original der Acta inquisitionis de vita, virtutibus et miraculis s. Hilde-
gards, das auf Befehl des Papstes Gregor IX. im Jahre 1233 zum Zweck
der Canonisation der heil. Hildegard angefertigt wurde. Bisher kannte man
nur einen verstümmelten, sehr fehlerhaften Auszug dieses wichtigen Akten-
stückes, der sich in einem Codex des westphälischen Klosters Bödecken be-
fand, und von dem die Bollandisten eine Abschrift in den 5. Septemherband
aufnahmen. Den vollständigen Text liess ich abdrucken in den Analect.
Bollandian. 11. 116—129. — Bekannt ist das Lager- oder Güterbuch des
Klosters aus dem 12. und 13. Jahrhundert. Ein im Jahre 1625 eingebundener
Codex, betitelt: ,,Privilegien und Rentenbuch," enthält eine Menge mittel-
alterlicher Urkunden-Abschriften. Theils aus den Originalen, theils aus
diesem Codex habe ich vorstehende Excerpte gemacht. Auch viele Zinsbücher,
Zinsrenovationen, Rechnungsbücher — letztere seit der durch den Mainzer
Erzbischof Berthold von Henneberg im Jahre 1493 vorgenommenen
Klosterreformation mit der feinsten Accuratesse von Klosterfrauen geschrieben
— sind noch vorhanden. Durch die Güte des Herrn Staats-Archivars
Dr. Becker zu Coblenz war es mir gestattet, von allen Archivalien Ein-
sicht zu nehmen und mir aus denselben Excerpte zu machen.
Bingen am Rhein. Dr. Bruder.
 
Annotationen