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^ 115

da doch itzt, aufser jener verderblichen Poly-
ü^r , hiftorie, femer auch das Lehren und Lernen

fremder, lebender Sprachen fo fehr überhand

*

* k nimmt. Erwachfene Schüler haben fchon, nebfl

2 bis 3 alten , zuweilen noch 2 und 3 neue
Halk Sprachen erlernt. Sehr viele junge Gelehrte
^Wprnoij verliehen, aufser den alten, drey, und man-
: • . che bejahrte noch mehre, neue Sprachen. Was

iftjr*ün(H> ^ a'3er en^^c^ > wenn das fo fort geht, hier-
aus werden ? Ueber das allzuviele Sprachenler-
nen mufs nach und nach für alles gründliche
Studium der Wifienfchaften und SachkenntnilTe
immer weniger Zeit und Kraft übrig bleiben,
iimicm, te ja j^och (üe Sprachen nur als Hülfsmittel der
t söfilicbenofc: Sachgelehrfamkeit, nicht aber als Zweck, be-

I' > " trieben werden füllten 5 mufs endlich die Aus»
bildung des Verbandes , der Vernunft , des

ft millfliB Selbftdenkens, welches alles an den Sachkennt-

. „ ...... niffen weit mehr geübt werden könnte, immer



mehr abnehmen. Die Erlernung;, befondersdie
. frühe Erlernung, einer jeden fremden Sprache,
' ' hindert die eigene Denkkraft des Menfchen und

• hält fie gewifs immer in etwas auf 5 und diefs

• - :' um fo mehr 5 da man den Verfland der Jugend

bey dem gewöhnlichen Sprachenunterrichte fo
■»keftW*1* wenig übt 5 da man faft nichts thut, als blofs
 
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