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Allgemeine theologische Bibliothek — 1.1774

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[Recensionen]
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[Recensionen XXI-XL]
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https://doi.org/10.11588/diglit.22485#0186
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i66

An Herrn LavaLer.

„wofüx er angesehen wird, wenn er noch mehr ist
„vor Gott, als er den Menschen zu ftyn scheint;
»und bis ich durchaus mehr vor Gott bin, als
„ich den Menschen zu seyn scheine, null und kann ich
„nicht mit mir zufrieden seyn. „ Daher j-uer über-
triebene Ausdruck S. roa. „Etwa noch eine
„Viertelstunde wachte ich, ziemlich mit dem heuti-
gen Tage zufrieden — wiewohl noch unendlich
„von einem auch nur mittelmäßigen Ideale eines
„christlichen Menschen zurück» — Sagen Sie mir,
vcrehrungöwürdiger Mann? ist es Ihnen noch nie
beygefallen, daß hier Ihr Text verfälscht ist, und
aus dem Commcntar verbessert werden muß? —-
nie eingefallen, daß Ihr Herz mehr fordert als das
Evangelium — das heißt, mehr als dem Men-
schen hienieden möglich ist ?
Ich will S"ie hier gar nicht auf den Gedanken
führen, auf welchen Sie vielleicht der Pastor Götze
führen würde —> daß Ihr Ausdruck „durchaus
„mehr vor Gott „ eine Art von Werkheiligkeit
und Selbstgenügsamkeit verrathen dürfte. Denn
ich weiß mehr als zu gut, daß Ihre Sehnsucht nach
Vollkommenheit aus einem viel bessern Grundekomt«.
Aber einige andere Punkte darf ich Ihnen doch ent-
gegen fetzen. Einmal wissen Sie doch und beken-
nen es so oft in Ihrem Tagebuche, daß Sie alles,
was Sie sind, durch Gottes Gnade sind. Was mey--
nm Sie, ob nicht Ihre immerwährende Klagen,
Ihre beständige Unzufriedenheit mit sich selbst zu-
gleich
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