Allgemeine theologische Bibliothek (2.1774)

Kings Gebrauche und Cerimonien der re. 177
ihre Verehrung dargegen noch zu verkleistern wissen,
die eigentliche Götter des Pöbels. S. 8.
Bey der Taufsalbung der Russen macht Herr
King auch den Polemiker, eben so unglücklich, als
unnöthig. Er kommt auf die Transsubsiantiation,
ihre Geschichte, und wie sie in die rußische Kirche
gekommen seye. Eine elende Rhapsodie l Die Prä-
destination ist auch, wie er sagt, eine Lehre der grie-
chischen Kirche und eine sehr herrschende Meynung
unter dem Volk in Rußland. Die rußischen Schrift-
steller haben sie auch weit besser, als gewöhnlich
abgehandelt. Was sie aber vor Begriffe davon
haben, davon stehet hier nichts. Die griechische
Kirche maßet sich den Charakter der Ohnfchlbarkeit
nicht an; sie halt sich aber doch nicht nur vor die
einige wahre und rechtgläubige Kirche, sondern auch
ihre Schriftauslegung vor ohnfehlbar. Was ist
denn dies anders und besser? Ihre Dogmatik war
auch immer nach Zeit und Ort allerley Veränderun-
gen unterworfen, wohin Hr. King das herabgekom-
mene Ansehen desMogilos und seines Bekenntnisses
rechnet. Die Geschichte der Kirchen und die grie-
chische Namen — aus dem Bingham und Suicer —-
überschlagen wir. Die Kirchen in Rußland sind
prächtig und nur mit zuviel Zierrathen überladen.
S. rz. ist ein Kupfer, das ihre allgemeine und
gewöhnliche Einrichtung zeiget. In den neuen Kir-
chen sind keine Sitze. Die Gemeinde stehet allezeit
unter dem Gottesdienste, außer an gewissen Tagen,
wo sie kniet. Doch ist in vielen eine Art von Stüh-
len vor den Monarchen, und in den alten oft ein
Sitz vor den Bischoff. Bey Anführung des Ge-
brauchs der Lichter ist wieder eine magere Digression
von ihrem Ursprung und eine gar entbehrliche Wi-
Theol.Bibl.ll.B. M Verlegung