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Allgemeine theologische Bibliothek — 2.1774

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https://doi.org/10.11588/diglit.22487#0200
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r92 Sammlung gottesdienstlicher Lieder.
,Und mit der Weisheit angefüllet,
Die aus deinem Herzen quiüet u. s. w.
und D.4- Sein Wille war dir gleich gesinnt.
Er liebte dich als wie ein Kind.
Die Heiligkeit war seine Zierde.
Sters war jegliche Begierde,
Gott, deinem Willen unterthan;
Er gieng allzeir auf rechter Bahn u. s. w.
Immer haben wir bey dieser und ähnlichen glän-
zenden Beschreibungen der anerschaffenen Vollkom-
menheit des ersten Menschen, bey uns selbst gedacht:
wo mögen doch die Leute die Nachricht von seinen ho-
hen Vorzügen gefunden haben ? Moses berichtet ja ge-
rade dasGegentheil. Und wie will man den Fall oder
das Vergehen der ersten Menschen, mit einer solchen
hochgerühmten Weisheit und Heiligkeit zusammen
reimen? Wäre ste blos ein Geschöpfder dichterischen
Einbildungskraft, so dürfte sie doch in keinem Kir-
chenlieds für Wahrheit ausgegeben werden. In
Petersburg war man auch mit dieser Beschreibung
des göttlichen Ebenbildes unzufrieden, doch in einem
ganz andern Sinne: man befand sie noch zu
schwach, verbesserte und erhöhete sie so, daß man
darinn nicht mehr den Adam, den nach Mofes Be-
richt Gott gleichsam bey der Hand als ein erwachse-
nes, aber noch unerfahrnes Kind, führte, sondern
einen ganz andern Adam, als einen im Guten be-
festigten Engel, erblickt. Denn dort singt man
nun von ihm:
V. Z. Mit seinem wahren Glück bekannt,
Ward sein erhabener Verstand
Frey von der Wahrheit Hindernissen,
Nie zum Jrrthum hingerissen!
Ein falsches Blendwerk tauscht ihn nicht, u- s. w.
und V.4.
 
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