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Allgemeine theologische Bibliothek — 2.1774

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https://doi.org/10.11588/diglit.22487#0206
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198 Sammlung gottesdienstlicher Lieder.
gene Ebenbild? Die Herrschaft über die Thlere soll
es nicht seyn, diese haben wir noch; nicht die Un-
sterblichkeit, auch die Fortdauer der Thierscelen ist
sehr wahrscheinlich; Geistesfähigkeiten scheinen es
auch nicht auszumachcn, denn es giebt höchst dum-
me Menschen, die als Zwischengelenke die Menschen
an die Thiere ankttten; wer weiß ob es nicht im
Stande der Unschuld eben so gewesen wäre? Worum
Las göttliche Ebenbild eigentlich bestehe, weiß ich
Daher nicht; aber das weiß ich, daß cö nicht in der
großen Weisheit und Heiligkeit kann bestanden ha-
ben, in der man dasselbe durchgängig setzet, und die
unsre vorher angeführten Uederverbesserer so außer-
ordentlich rühmen. Hier ist mein Grund und zu-
gleich die Rechtfertigung meiner Zweifel, nebst
einer Unterstützung dessen, was vorher ohne strengen
Beweist kurz berührt wurde. Von dem Zustand
des ersten Menschen wissen wir außer den mosai-
schen Nachrichten nichts. Diese beschreiben ihn
als ein gutes, aber schwaches Geschöpf, das der Ver-
führung ausgesetzt, in steter Gefahr war, unter der
Gewalt der erregten Reize zu erliegen; Gott führte
ihn daher, wie wir unsre Kinder, an der Hand,
zeigte ihm die schädlichen und unschädlichen Gegen-
stände. Der erste Versuch, ihn sich selbst zu über-
lassen, lief gleich unglücklich ab: der schwache, un-
wissende, leicht verführte, dem sinnlichen Reiz Raum
gebende Mensch stürzte sich der erhaltenen ernstlichen
Warnung ungeachtet, ins Verderben. Das ist
keine poetische Auszierung, sondern der kurze we-
sentliche Jnnhalt des mosaischen Berichts von dein
Fall. Hingegen alle die schönen Sächelchen, welche
man in den theologischen Systemen erzählt von
des Adame Weisheit, nach welcher er als ein gros-
ser
 
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