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Allgemeine theologische Bibliothek — 4.1775a

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[Recensionen]
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[Recensionen I-XXII]
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https://doi.org/10.11588/diglit.22489#0042
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Z4 Mosche Erklärung
müßte, wenn jemand, unserm Wunsche nach, mit
der ganzen Bibel es versuchen wollte, die Paraphra-
se weniger weitlüufkig und von allen fremden Zusätzen
und dogmatischen Entscheidungen frey seyn. Und
das Hauptwerk wäre alsdenn, daß der V. selbst Exe-
get wäre und seinen Text zureichend verstünde.
Hr. Mosche scheint uns das eben nicht in ho-
hem Grade zu seyn. Man sieht es seinen Bibelaus-
legungen den Augenblik an, daß er nicht selbst Phi-
lolog ist, sondern unter schon vorhandenen Erklärun-
gen wählt. Und man wird das immer finden, daß
solche Schriftsteller, wenn sie gesundes Gefühl haben,
wie es Hi M. in der That hat, nur da glücklich wäh-
len, wo ihnen kein altes Herkommen die Wahrheit
verdunkelt. Daher sind diese Paraphrasen an al-
len denen Orten verständlich und richtig, wo zur Er-
klärung nicht eigne Augen erfordert wurden. Hin-
gegen da, wo seine Vorgänger ihn verliessen, da ver-
läßt H. M. auch seine geneigten Leser. Wir wollen
eine Probe geben, um zugleich über eine in der That
dunkle Stelle einiges Licht zu verbreiten. Es ist die
Epistel am Sonntage Estomihi aus l Cor. i z. Um
den Raum zu sparen, so schreiben wir nur die er-
sten drey Verse der Paraphrase ab. i).,Gesetzt: ich
verstünde nicht nur alle mögliche Sprachen, sondern
ich könnte sie auch reden : ich brauchte aber diese Ga-
be nicht zu andrer ihrem B.'sten: Was wäre ich in
diesem Falle? Ich würde alsdenn einer Posaune glei-
chen, die man zwar weit und breit höret, die aber
doch denen, die sie hären, keine nützliche Kenntnisse
beybringt. Ich würde einer Cymbel gleichen, die
zwar mit ihrem Schalle die Ohren füllt, aber weder
den Verstand unterrichtet, noch das Herz bessert, r)
 
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