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Allgemeine theologische Bibliothek — 4.1775a

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[Recensionen]
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[Recensionen XXIII-XLIII]
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https://doi.org/10.11588/diglit.22489#0088
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8o Predigten von Schinmeter.
Indessen sind wir doch auch mitH.S. nicht
vollkommen zufrieden. Er scheint uns noch selbst
von dem Worte Verdienst einen unbestimmten Be-
griff zu haben. Einen Beweis davon mag folgen-
de Stelle abgeben: „Wir eignen überhaupt allen
denen ein Verdienst zu, die mit großen Geistesfähig-
keiten und Tugenden versehen, besonders aber von der
eifrigsten Neigung beseelt sind, das Glück ihrer Ne,
benmenfchcn auf alle Art zu befördern, bey denen es
aber auch nicht allein eine bloße Neigung bleibt; son-
dern die auch alle Zeit und Gelegenheit wahrnehmen,
sich in ihrer ganzen großen und liebreichen Geschäf-
tigkeit zum Segen ihrer Brüder wirklich zu Zeigen.
Je mehr sie nun hierin« geleistet haben; je mehr sie
sichs angelegen seyn lasten, für die Zukunft darinn
noch etwas zu leisten; je muthiger und standhafter
sie sich dabey über allen Undank und Widerwärtig-
keit erheben, desto höher ist der Grad ihres Verdien-
stes zu bestimmen. Freylich ist das nichtVerdienst
vor Gott, ob es ihm gleich wohlgefällt, sondern nur
allein vor Menschen. Denn wir sind Gott alle un-
sere Kräfte und Talente schuldig. Schuldig sind wir
durchaus, sie nach seiner Anweisung anzulegen, und
uns mir den von ihm empfangenen Gaben einander
zu dienen. Wir sind nach seiner weisen Bestim-
mung für einander geschaffen; und wenn wir diesel-
be erfüllen, so ist das unsere Pflicht. Es würde
der allerungereimteste Begriff seyn, zu glauben, daß
wir etwas dadurch verdienen könnten, da wir uns
»hm und unscrn Nebenmenschen schuldig sind.»
„Aber Jesus war sich mit seinen grossen Fä-
higkeiten und Geistesgaben, mit seinen Tugenden und
Wohlthätigkeit, mit seinem Leben und Tode keines-
weges
 
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