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Allgemeine theologische Bibliothek — 4.1775a

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[Recensionen]
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[Recensionen XXIII-XLIII]
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https://doi.org/10.11588/diglit.22489#0111
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Jesaias übersetzt von Walther. i oz
V. 8» Das noch allein übrige Jerusalem ist wie
ein Wachthaus im Weinberge, wieeineWacht-
hütte im Kürbisgarten, wie eine allein noch
gerettete Stadt. Hier istderParallelismus meni«
brorum ganz aus der Acht gelassen, und nach Herrn
W. Übersetzung sieht man gar nicht, weswegen
Jerusalem gerade einem Wachthause im Weinber-
ge gleichen soll.— Jesaias sagt: Jerusalem ist
ganz allein übrig blieben; einsam und einzeln steht
es da, gleich einem Wachthütchen im Weinberge.
Für Kürbis hätten wir lieber gesetzt Melone.
Mau wird aus diesem wenigen schon auf's gan-
ze schliessen, und sich von dem, wie Hr. W. die erha-
bensien poetischen Ausdrücke in matte Prose bringt,
eine kleine Idee machen können. Die unter den
Text gesetzten Anmerkungen, worin« der Verfasser
von den Gründen seiner Üebersctzung hatte Rechen-
schaft geben sollen, beziehen sich meistens auf den Zur
sammenhang, und einer, der darinn etwas kritisches
oder exegetisches über einzelne Stellen des JesaiaS
suchen wollte, wird fein Conto schlecht finden. Noch
dazu sind die wenigen Anmerkungen die er hat, nicht
selten ohne Fehler, wovon die bekannte Stelle Cap.
5Z, 9. ein Bcyspiel seyn mag. Herr Walther über-
setzt sie: denn es hatte fein Grab bey Mißethä-
rern, seine Grabftelle beyTodesverbrechern ange-
legt, und beruft sich in der Anmerkung auf eln Pro-
gramm des Herrn Zachäriä vom Jahre 1771, dem er
nun freylich aus vielleicht zu großem Respekte gegen
seinen Lehrer folget. Aber diefe tavtologische Ueboc-
setzung schickt sich erstlich ganz und gar nicht zumZusam
menhange,und am wenigsten zum Nachsatze, dahmge-
zen eine andre Erklärung (die wir aber hier nicht aus-
G u füh-
 
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