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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 26.1901

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Wilhelm, Adolf: Zu einer Inschrift aus Epidaurus
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https://doi.org/10.11588/diglit.41307#0429
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ZU EINER INSCHRIFT AUS EPIDAURUS.

Drei Antonier haben im Laufe des ersten vorchristlichen
Jahrhunderts vorübergehend in die Geschicke Griechenlands
eingegriffen. Ein gutes Andenken hat keiner von ihnen hinter-
lassen, weder M. Antonius der Triumvir, noch sein Vater, dem
schimpfliche Misserfolge den Spottnamen Creticus eintrugen,
noch sein Oheim, Ciceros Kollege im Konsulate, C. Antonius
Hybrida. Begreiflicher Weise wurde an den Triumvirn gedacht,
als der Name eines Machthabers Antonius auf einer griechi-
schen Inschrift jener Zeit zuerst zu Tage trat, dem Beschluss
der Stadt Gytheion zu Ehren der zwei Römer Νεμέριος und
Μάαρκος Κλοάτιοι (Dittenberger Sylloge - Nr. 330) [δ]τε Αντώνιος
παρεγένετο. In einer Mitteilung an Foucart zu Le Bas Nr. 242 a
hat aber Waddington mit Recht eingewendet, dass der Trium-
vir während des Krieges mit Octavian schwerlich je nach
Gytheion gekommen sei, zugleich durch Identifikation anderer
in der Inschrift genannter Römer zu zeigen versucht, dass sie
in beträchtlich ältere Zeit gehöre, und in dem Antonius, dessen
Erscheinen und dessen Forderungen die Gytheiaten in Verle-
genheit brachten, den C. Antonius erkannt, der Sulla im Jahre
87 nach Griechenland begleitete und gegen Mithridates focht,
bei der Rückkehr des Oberfeldherrn 83 vor Christus aber mit
einem Reiterheer in Griechenland blieb und raubte. Diese Ver-
mutung darf als anerkannt gelten, wenn sie auch von E. Klebs
(Pauly- Wissowa I Sp. 2577) und in der neuen Bearbeitung
von W. Drumanns Geschichte Roms nicht berücksichtigt ist;
ich will sie hier nicht nachprüfen.
Eine andere griechische Inschrift, die einen Antonius und
zwar mit seinem Vornamen: Marcus, nennt, ist erst kürzlich
bekannt geworden. Es ist dies ein Beschluss der Epidaurier zu
Ehren ihres Mitbürgers Euanthes. Die untere Hälfte der Ur-
kunde, von Z, 40 an, hatte Chr. Blinkenberg schon vor Jahren
in der Nord, tideskr. f. filol. III 169 veröffentlicht; vollständi-
ger legt sie nun M. Fränkel im C1G Pel I 932 vor. Er hat auf
 
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