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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 26.1901

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Weber, Georg: Erythrai
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https://doi.org/10.11588/diglit.41307#0113
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ERYTHRAI.

(Hierzu Tafel VII).

Im Sommer 1900 habe ich im Aufträge des Deutschen archäo-
logischen Instituts in Athen die Ruinenfelder von Erythrai und
Teos besucht. Ich konnte bei einem längeren Aufenthalte in
Lythri eine topographische Skizze der alten Stadt aufnehmen,
die Angaben der früheren Reisenden nachprüfen und auch
einiges Neue hinzufügen.
Chandler1 ist der erste Reisende, der Nachricht von Ery-
thrai gegeben hat; allein bei seinem kurzen Aufenthalte konnte
seine Beschreibung nur summarisch ausfallen. Die Gegend war
damals unsicher und unbewohnt; das heutige Dorf ist erst
1830 entstanden. Länger verweilte Hamilton2, auf dessen Be-
richt in topographischer Hinsicht alle späteren literarischen
Arbeiten über Erythrai beruhen. Texier3 giebt an, die Ruinen
besucht zu haben, begnügt sich aber im wesentlichen damit,
Hamilton zu übersetzen. Geschichtlich und antiquarisch ist Ery-
thrai von Lamprecht4 und besonders gut von Gäbler 5 behan-
delt worden.
Sehr eindrucksvoll ist die Lage dieser jonischen Seestadt,
mit dem freistehenden Burghügel in der Nähe des Meeres, der
weiten Niederung im Osten und dem durch vorgelagerte Inseln
(ίπποι, Strabo 644) geschützten, für jene Zeit geräumigen Hafen.
Nur eines fehlte der Stadt: sie hatte kein Hinterland, war
ausschliesslich auf die See angewiesen und hat wohl deshalb
nie eine führende Rolle gespielt wie Miletos, Ephesos und

1 Travels in Asia Minor I (1764) S. 113 ff.
2 Researches in Asia Minor II (1842) S. 6 ff.
3 Aste Mineure (1862) S. 366 ff.
4 De rebus Erythraeorum publicis (1871).
5 Erythrä, Unterstichungen über die Geschichte der Stadt im Zeitalter des Helle-
nismus (1892).
 
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