Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 26.1901

DOI Artikel:
Watzinger, Carl: Vasenfunde aus Athen
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.41307#0060
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
VASENFUNDE AUS ATHEN.

(Hierzu Tafel II-IV).
Im folgenden sollen die bei den Ausgrabungen am Westab-
hang der Akropolis gemachten Kleinfunde mit Ausschluss der
Denkmäler aus Stein zusammengestellt werden l. Sie stammen
aus dem Schutte der antiken Häuser und der zahlreichen Brun-
nen, die in der Niederung zwischen Pnyx und Akropolis liegen,
und bestehen zum grossen Teil aus Scherben der sogenannten
megarischen Becher und einer anderen Gefässgattung, die
durch ihre Bedeutung für die Geschichte der Keramik im III.
Jahrhundert besondere Beachtung verdient. Mehrere Gefässe
dieser Gattung gelang es, aus den Fragmenten wieder zusam-
menzusetzen ; ihrer historischen Wichtigkeit wegen muss auf
sie genauer eingegangen werden. Zuvor sind von den übrigen
Funden verschiedenster Art hier folgende zu erwähnen :
1. Mykenische Schüssel mit Ausguss, zwei Handgriffen
zu beiden Seiten und Ringfuss, verziert mit einem Fries geome-
trisch stilisierter Filienblüten. Sie ist in
einer unter dem Niveau der Ausgra-
bungen liegenden, tieferen Schicht ge-
funden. H. 5,5 cm; Dm. 12,5 cm. Der
Ausguss ist herausgebrochen, aber mit
Sicherheit zu ergänzen. Nach Thon und Firnis kein attisches
Fabrikat, sondern (mykenischer’ Import. Die Form ist neu ;
zu vergleichen sind die aus Cypern stammenden einhenkligen
Schüsseln: Excavations in Cyprus S. 36 N° 1024, S. 74 N° 28.
2. Innenbild aus einer Schale, jüngere Periode des
schönen Stils, sehr feine Zeichnung mit weissen Details ; Dm.
9 cm; Nationalmuseum Inv. 11713 (abg. Tafel II). Vor einem


' Die Zeichnungen zu einem grossen Teil der Abbildungen sind von Herrn
Maler Gillieron ausgeführt worden. Dabei sind alle fragmentierten Stücke soweit
ergänzt, als sich die Ergänzung mit Sicherheit geben liess.
 
Annotationen