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Becker, Wilhelm Gottlieb; Tauber, Andreas [Hrsg.]; Pursh, Frederick [Hrsg.]; Block, Ludwig Heinrich von [Hrsg.]
Der Plauische Grund Bei Dresden: Mit Hinsicht Auf Naturgeschichte Und Schöne Gartenkunst ; Mit fünf und zwanzig Kupferblättern — Nürnberg, 1799

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https://doi.org/10.11588/diglit.17514#0301

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Die durch so mancherlei unvorherzusehende Hindernist> verzögerte Erscheimmg dieses Werks,
hat mir Muse gewährt, um einige Beschreibungen und Abbildungen von Insecten beyfügen zu
können, welche bei dem anfänglich entworfenen Plan nicht in Anschlag gebracht waren.
Ich habe solche gewählt, die ich weder in Beschreibungen, noch Abbildungen kannte, und die
mir zugleich der Aufmerksamkeit der Entomologen nicht unwürdig schienen.
Nur zwei Arten machen eine Ausnahme, und zwar Staphylinus hicinctus Rossi und Chrysis
carnea F. welche beide schon von Rossi in seiner Fauna Etrusca abgebildet sind. Herr Miihlberg
aber, dessen ganz vorzüglichen Talenten ich alle hier mitgetheilten Abbildungen verdanke, hat
mich in den Stand gesetzt, heilere Abbildungen zu liefern. Ueberdies glaubte ich dem Staphylinus
seine Ansprüche auf das deutsehe Bürgerrecht sichern zu müssen; Chrysis carnea aber schien
mir der Vergleichung •wegen ganz unentbehrlich.
Für die pünktlichste Genauigkeit der Zeichnungen, die mit der grössten Sorgfalt unter meinen
Augen gemacht sind, Rehe ich. Bei diesem Versuch habe ich zugleich die Absicht, dem entomolo-
gischen Publicum einen Masstab in die Hand zu geben, nach welchem es würdigen könne, was
ich in diesem Fache zu leisten im Stande bin. Auf seinen Ausspruch wird es ankommen, ob der
Plan ausgeführt werden soll oder nicht, den ich schon lange entworsen habe, in, der Panzerschen
Fauna ähnlichen, Heften, die noch unbeschriebenen in - und ausländischen Insecten meiner Samm-
lung, bekannt zu machen. Ihre Zahl wird nicht ganz unbeträchtlich seyn, da ich gegenwärtig
über 16000 Individua besitze.
Meine Bekanntschaft mit diesem Theil der Naturgeschichte und ihrer Litteratur, lässt mich mit
Zuversicht hossen und versprechen, dass ich gewiss nichts schon sehr Bekanntes aufnehmen werde.
Dass ich aber bei der jetzigen Wuth über Entomologie zu schreiben , nicht ein hier oder da schon
heschriebenes Insect übersehen, und daher meine Beschreibune für die erste halten sollte, diess ist
beinahe nicht zu verbürgen; doch werde ich Berichtigungen, in dieser und jeder andern Rücksicht,
mit herzlichsiem Dank erkennen, denn nur die Beförderung der Wissenschaft liegt bei meinem
Entwurf zum Grunde. Nur durch vorurtheilfreye und aufmerksame Beobachtungen, genaue Beschrei-
bungen und gute Abbildungen, werden wir, oder vielmehr erst unsre Nachkommen, im Stande
seyn, die leider, durch die Systemomanie, beinahe zur blossen Nomenclatur und Gedächtniss-
Sache herabgesunkene Insecten - Kunde, der Vollkommenheit zu nähern, welche bei ihrem
Entliehen schon Sivammerdam und Reaumur ihr verhiessen.
Dresden, den 20, September 1798.

JS. v. Block.
 
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