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Bröndsted, Peter Oluf
Reisen und Untersuchungen in Griechenland: nebst der Darstellung und Erklärung vieler neu entdeckter Denkmäler griechischen Styls, und einer kritischen Übersicht aller Unternehmingen dieser Art, von Pausanias bis auf unsere Zeit (Band 1) — Paris, 1826

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https://doi.org/10.11588/diglit.680#0073
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REOS. zweite abtheilung. ARCHÄOLOGIE UND GESCHICHTE. 37

Ist durch die vorhergehenden Untersuchungen einiges Licht für die Topo-
graphie dieser Insel gewonnen, so wird es uns leichter werden, die Archäologie
und Geschichte der Ke'ier etwas näher zu beleuchten.

Die Archäologie dieses Eilands ist nicht nur an sich sehr interessant, son-
dern sie wird uns auch erwünschte Hülfe leisten, um Resultate, die uns wichtig
scheinen, gehörig zu begründeu. Wir werden uns bestreben den reichen Stoff
so kurz und praktisch als möglieh zu behandeln. Nur einer der hierher gehö-
renden Gegenstände erfordert eine kritisch genaue Darstellung.

In wie fern die grossen Naturumwälzungen einer vorhellenischen Zeit, auf
welche antike Schrifsteller oft genug hindeuten1, und aus welchen viele Phä-
nomene in Griechenland sich erklären lassen, auch auf die Cykladen und be-

1Z.B. Strabon an mehreren Stellen pag.51, 57,
58, 60, etc. ed. Casaub. Diodorus Siculus Bibl.
lib. V, p. 36g, ed. Wesseling. Plinius N H. üb.
II, sect. 88 seq. — Die alte Erklärung des Na-
mens Delos, nach Schriftstellern welche Eusta-
thios noch las, geht auf dasselbe hinaus. Er citirt
in den Commentarien zu Dionysios Periegel. v.
5a 5 (Geogr. graec. minor, ed. Hudson tom. IV,
p. 98) aus Arrian eine Stelle über Delos und den
bekannten Mythos von der dort entbundenen Leto,
und fügt die merkwürdigen Worte hinzu: «Kai
aXXot £e....<pa<jl AvjXov aürnv x}.Y)6v)vat, £ioti cpspojievvi
■rcoTe üxo öc&aasav, ävea^ev uo-xepov xärwÖgv, w; xac
allen. Tives, xal i£ü$yk<tu ßauew? eppiCwÖY] ffTYipt^Oeisa.
TaSiTa £e oÖTtd? iit'ka.aQri, &ia to cti^v« wo Tg ,
xara Ttvas, t^v vyjgov tgcutyiv <7£ie<r9ai * 010
xal j^topiov *>v Tt TCEPl aÜT^v 6 Tps'f/.wv xa>.oü[A£vov» x.
t. 1. Über die vorhellenische grosse Naturum-
wälzung, wodurch dem Euxinischen, früher mit
demKaspischen, in demselben ungeheuren Bassin
verbundenen Meere ein Ablauf nach dem Mittel-
ländischen, und somit eine Verbindung mit dem
Weltmeere eröffnet wurde, hat schon Tournefort

und nach ihm Pallas sehr Wahrscheinliches ge-
äussert. S. Tournefort Belation d'un voyage du
Levant, etc. t. I, p. 211 und t. II, p. 123-J29,
ed. Paris, in-4°, und Pallas Reisen, etc. 3° Th.
2* Buch, pag. 571—576. (Petersburg, 1776,
in-4°)- Dureau de lä Malle, obschon im Einzelnen
von Tournefort's und Pallas Meinung wesentlich
verschieden, folgt dennoch einer Hypothese, die
in der Hauptsache, und in sofern sie Griechen-
land betrift, auf die nämliche Deutung der Na-
turumwälzungen und der Überlieferungen hinaus-
geht. Man sehe seine interessante Schrift: Geogra-
phie physique de la mer noire, etc. (Paris,
1807, in-8°) chap. XXIV folg. und vorzüglich
chap. XXVIII, p. 196 u. folg. Auf ungeheure,
durch jene Katastrophe etwa verursachte Über-
schwemmungen und Erschütterungen, deuten die
hellenischen Sagen von der Deukalionischen Fluth
bestimmt genug hin; und die vielfachen Vermu-
thungen und Träumereien der alten Welt von
einer Atlantica (einem vom Meere verschlungenen
Festlande) waren zum Theil durch Phänomene,
die man sich nicht erklären konnte, veranlasst.
 
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