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Einsf und jef-d.
—G'ÄÄ-S—
0tc Anderen waren schon weit
voraus,
Wir blieben alleinezurücke;
Und als wir kamen an Vachesrand-
Wie schade!-da fehlte die drücke.
Wir mußten hinüber; da hob ich
sre kühn,
Sie ruhte in meinem Arme,
Ihr Herrchen klopfte, mein Antlitz
streift'
Ihr Athem, der süße, der warme.
Und als wir mitten im Wasser d'rin
Auf den nassen Steinen standen,
Weist Gott, wie da mit einemmal
Sich unsere Lippen fanden.
An.r Ufer aber sprach sie empört:
„Mein Herr, das solltet Ihr wissen,
Vast es nicht schön und nicht ritter-
lich ist
Ein wehrloses Mädchen zu küssen!"
Und grollend eilte sie mir voran
Und entzog sich meinem Geleite.
Ver Abend erst brachte — ans
Zufall wohl-
Mich wieder an ihre Seite.
Wir wandelten heim, und da
mußten wir
Zurück auf demselben Wege;
Und siehe, La war schon der Steg
gemacht,
Und ich lenkte die Schritte zum
Stege.
Da sprach sie: „Ich weist einen
zweiten Pfad,
Am Vache hinauf, etwas höher;
Zwar führt kein Steg dort über
Len Vach,
Doch ist er um Vieles näher!"
Und welchen Weg wir gegangen sind,
Vas möchtet Ihr gerne erfahren?
Je nun, wir gingen den kürzeren
Weg,
Natürlich um Zeit zu ersparen. —
O selige, goldene Jugendzeit,
Wie liegst du so weit zurücke!
War' heut' das Flußbett trUken
wie Stroh,
Ich glaube-wir suchten die Vrücke!
A. Aschenrad.
Einsf und jef-d.
—G'ÄÄ-S—
0tc Anderen waren schon weit
voraus,
Wir blieben alleinezurücke;
Und als wir kamen an Vachesrand-
Wie schade!-da fehlte die drücke.
Wir mußten hinüber; da hob ich
sre kühn,
Sie ruhte in meinem Arme,
Ihr Herrchen klopfte, mein Antlitz
streift'
Ihr Athem, der süße, der warme.
Und als wir mitten im Wasser d'rin
Auf den nassen Steinen standen,
Weist Gott, wie da mit einemmal
Sich unsere Lippen fanden.
An.r Ufer aber sprach sie empört:
„Mein Herr, das solltet Ihr wissen,
Vast es nicht schön und nicht ritter-
lich ist
Ein wehrloses Mädchen zu küssen!"
Und grollend eilte sie mir voran
Und entzog sich meinem Geleite.
Ver Abend erst brachte — ans
Zufall wohl-
Mich wieder an ihre Seite.
Wir wandelten heim, und da
mußten wir
Zurück auf demselben Wege;
Und siehe, La war schon der Steg
gemacht,
Und ich lenkte die Schritte zum
Stege.
Da sprach sie: „Ich weist einen
zweiten Pfad,
Am Vache hinauf, etwas höher;
Zwar führt kein Steg dort über
Len Vach,
Doch ist er um Vieles näher!"
Und welchen Weg wir gegangen sind,
Vas möchtet Ihr gerne erfahren?
Je nun, wir gingen den kürzeren
Weg,
Natürlich um Zeit zu ersparen. —
O selige, goldene Jugendzeit,
Wie liegst du so weit zurücke!
War' heut' das Flußbett trUken
wie Stroh,
Ich glaube-wir suchten die Vrücke!
A. Aschenrad.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Einst und jetzt"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 109.1898, Nr. 2764, S. 30
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg