Fliegende Blätter (109.1898 (Nr. 2762-2787))

Die rothe Nase.

Ich steh' der meiner Gase ein,
Gurire mir die Nase." —

Zu Terian machst ein meisten Wein,
Der schmeckt besonders lieblich.

Der Ritter Hans von Nebel stein
Trank dort noch mehr als üblich.
Die Nase mit verdross'nem Sinn
Schalt ihn: „Du Schwerenöther,
Dir wird von Deiner Mediein

Die Nase immer röther!" —

Cr aber sprach: „Gut ist die Lur.

Ist auch das Giebel veraltet,

Man heilt es sicher, wenn man nur
Im Eifer nicht erkaltet.

Der rothe Wein durch fünfzig Jahr'

That meiner Nase Schaden,

D'rum must sie cutrlj durch fünfzig Lahr'
Im meisten Weine baden!" 3.

Ein Bravourstück. ^D-.

„. . . Das ist gar nichts, was Sie da erzählen! Da Hab' Ich
bei den vorjährigen Kaisermanövern ganz 'was Anderes geleistet!..
„Marsch Marsch" haben die Trompeter geblasen, und vorwärts
ist's gegangen, als ob der Teufel hinter uns wär'! In meiner
Richtung ist gerade ein Wirthshaus gelegen! Vorn eine Thur, hinten
eine Thür, die in's Feld hinaus geführt hat! Durst Hab' ich gehabt
wie ein Donaukarpfen, der in der Wüste spazieren geht! Mein

Plan war fertig! Ich mit dem Pferd m Carriöre hinein bei der
vorderen Thür, eine Maß bestellt, ausgetrunken, gezahlt, bei der

rückwärtigen Thür hinaus. . und schon wieder beisammen gewesen