0^ Der Musikfeind.
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Sie sang viele Läufe,- und Lola-
ratur,
Staccati und schwere Ladenzen
Und namentlich Triller in reich-
lichstem waß.
Lin Jeder im Himmel sich wähnte.
Rur in dem Zimmer daneben saß
Der Alte im Winkel — und gähnte.
D'rauf sang Liner etwas im neu-
esten Stil,
Er brüllte wie ein Verrückter;
Der Leitmotive gab es gar viel,
Die Wenge ward immer entzückter.
Und als zu Ende das wüste Geras',
frenetischer Beifall erdröhnte —
Doch in dem Zimmer daneben saß
Der Alte im Winkel und - stöhnte.
Zuletzt sang ein Mädchen mit
innigem Ton
Line rührende, trauliche weise.
Und was war des lieblichen Volks-
liedes Lohn?
Wan lächelte höhnisch im Kreise.
Die Damen rümpften verächtlich
die Ws',
„Banal", ein Regierungsrath
meinte —
Doch in dem Zimmer daneben saß
Der Alte im Winkel - und weinte.
U. Aue.
Sichere Abhilfe.
„Haben Sie noch immer so
unter der Mäuseplage zu leiden?"
„Allerdings! Und das wird
auch nicht eher besser werden,
als bis es bei den Damen in
Mode kommt, ausgestopfte
Mäuse auf den Hüten zu
tragen!" _
Schrecklich.
Wäscherin (zu ihrer Nachbarin): „Eine Schauspielerin
thät' ich an Ihrer Stell' nicht in Logis nehmen! Bei mir
hat einmal eine g'wohnt, die hat im Theater die „Naive'
g'spielt, und mir hat f daheim einen ganzen Liter selbst-
ang'setzten Calmus-Schnaps heimlich nach und nach aus-
gesoffcn!"
Glosse.
Es gibt heutzutage keine Kinder mehr - ausgenommen
beim Lösen von Kinderbillets.
„ . . So, der Rucksack wäre gepackt! . . . Waldl, dich kann ich morgen
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Sie sang viele Läufe,- und Lola-
ratur,
Staccati und schwere Ladenzen
Und namentlich Triller in reich-
lichstem waß.
Lin Jeder im Himmel sich wähnte.
Rur in dem Zimmer daneben saß
Der Alte im Winkel — und gähnte.
D'rauf sang Liner etwas im neu-
esten Stil,
Er brüllte wie ein Verrückter;
Der Leitmotive gab es gar viel,
Die Wenge ward immer entzückter.
Und als zu Ende das wüste Geras',
frenetischer Beifall erdröhnte —
Doch in dem Zimmer daneben saß
Der Alte im Winkel und - stöhnte.
Zuletzt sang ein Mädchen mit
innigem Ton
Line rührende, trauliche weise.
Und was war des lieblichen Volks-
liedes Lohn?
Wan lächelte höhnisch im Kreise.
Die Damen rümpften verächtlich
die Ws',
„Banal", ein Regierungsrath
meinte —
Doch in dem Zimmer daneben saß
Der Alte im Winkel - und weinte.
U. Aue.
Sichere Abhilfe.
„Haben Sie noch immer so
unter der Mäuseplage zu leiden?"
„Allerdings! Und das wird
auch nicht eher besser werden,
als bis es bei den Damen in
Mode kommt, ausgestopfte
Mäuse auf den Hüten zu
tragen!" _
Schrecklich.
Wäscherin (zu ihrer Nachbarin): „Eine Schauspielerin
thät' ich an Ihrer Stell' nicht in Logis nehmen! Bei mir
hat einmal eine g'wohnt, die hat im Theater die „Naive'
g'spielt, und mir hat f daheim einen ganzen Liter selbst-
ang'setzten Calmus-Schnaps heimlich nach und nach aus-
gesoffcn!"
Glosse.
Es gibt heutzutage keine Kinder mehr - ausgenommen
beim Lösen von Kinderbillets.
„ . . So, der Rucksack wäre gepackt! . . . Waldl, dich kann ich morgen
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Der Musikfeind" "Der schlaue Waldl"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 109.1898, Nr. 2785, S. 248
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg