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Gestörte Mittagsruhe.

jjp'fi Zwerglein, das in Liebeskummer
ös Blumenkelchen Trost getrunken,

^ Kaum zu einem Mittags fchtummer
weiche Waidmoos hingesunken,

ward es derb aus Traumesweiten
^weikt durch einen blauen Drummer.
Ingrimm fing es an zu scheiten:
srxchxx Störenfried, du dummer!"

Ln größter Hast entwich der Drummer;
Doch unser Männlein schalt noch weiter,
Zornroth wie ein gesott'ner Hummer,

Da sprach ein kiüg'res Wichtlein heiter:

„Veh', leg' dich wieder hin und schlummer!
Wer starken Mattrank ringesogen,

Soll froh sein, wenn ein großer Drummer
So schnell, wie deiner, sich verzogen!"

H. probst.

Il n e r h ö r t.

i. Radler: „Wo ist denn hier das Wirthshaus?" — Bauer: „In unser'm
Keiler gibt's keines!" — 2. Radler: „Fritz, gib 'mal die Landkarte her! Das Nest
^diren wir 'raus!"_

Er kennt sich aus. fZg

Herr (in der Leihbibliothek): „Haben
Sie etwas Passendes für meine Frau?"

Gehilfe: „Jawohl, mein Herr!
Wünschen Sie Vielleich auch etwas Un-
passendes für Sie selbst?"

Frommer Wunsch.

A: „Was hast Du Dir gedacht, wie
Dir der Kommerzienrath die Mitgift
übergeben hat?"

B: „Wenn er nur das Mädel be-
halten würde!"

Immer Jurist.

Hausherr (bei einer Soirse):
„Was sagen Sie zum Spiel des
jungen Herrn?" — Justizrath: „Da
steht Zuchthaus d'rauf!" — Haus-
herr: „Weßhalb?" — Justizrath:
„Wegen Notenfälschung!"

Der übertrumpfte Humvrist.

'^Klsidor May, der durch geschickte
Reparatur von alten Möbeln und
Verkauf von solchen sein Leben fristete,
hatte sich einen neuen Laden gemiethet.
Aber das genügte ihm nicht. Er wollte
irgend etwas haben, was die Aufmerk-
samkeit, ohne viel zu kosten, auf denselben
lenkte, und zugleich den Mayer ärgerte,
der nicht weit von ihm ebenfalls einen
neuen Laden bezogen hatte (aus reiner
Niederträchtigkeit) und ebenso wie sein
Konkurrent alte Möbel reparirte. Als
May gar nichts einfiel, begab er sich
zu einem gewerbsmäßigen Humoristen
und klagte diesem sein Leid. Des Humo-
risten Spezialität war das Schnellwitzeln.
Er witzelte auf Bestellung, und zwar
einen Witz in der Minute. Die Witze
konnten noch warm mitgenommen wer-
den, wenn man darauf warten wollte.
Als May sein Anliegen vorgetragen
hatte, sann der Schnellwitzler einen
Augenblick nach, dann sagte er lächelnd:
„Hat ihm schon! Sie kennen doch den
Anfang des berühmten alten Volksliedes:

Alles neu macht der Mai,

Macht die Seele frisch und frei .. ."

Isidor nickte. „Schön! — Sie nehmen
die erste Zeile davon und lassen sie
ans ein Schild von Pappe oder der-
gleichen drucken und hängen es dann
in Ihrem Schaufenster auf. Nur nrüssen
j Sie anstatt Mai schreiben May — Ihren
Namen. Zum Todtlachen, wie? Aber
erst zahlen Sie drei Mark. Bein: Dutzend
gibt es einen zu!" Einige Tage später
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Gestörte Mittagsruhe"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsdatum
um 1899
Entstehungsdatum (normiert)
1894 - 1904
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Zwerg
Wald <Motiv>
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 111.1899, Nr. 2825, S. 139

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CC0 1.0 Public Domain Dedication
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