164 Eins nach dem andere».
Fräulein Laura (die sich im Bade soeben verlobt hat): „So. jetzt kann ich mich
auch nach den landschaftlichen Reizen umschauen!"
F r a u c»l i st.
Sie: „Du, Männchen, was
bezahlst Du lieber, die Flei-
scherrechnung oder meinen
neuen Hut?" — Er: „Die
Fleischerrechnung I (Sie gibt
ihm dieselbe.) Waas? Vier-
zig Mark!" — Sic: „Aber
bedenke doch — alte Schul-
den--!" — Er: „Schon
gut! Aber rechne mir vor!"
— Sie: „Nun, das werde
ich gleich haben: Eine Mark
siebzig Pfennig' das Fleisch,
dreißig Pfennig' Trinkgeld
und achtunddreißig Mark mein
neuer Hut, zu dem mir der Fleischer das Geld lieh — Also — rund Vierzig Mark!"
Der sel'ge Bärgcrmeester.
(Idyll aus Ämuc sack'schcn Nlcenstadr-i
Der sel'ge Bärgermeester war
A' Mann wie ich gerat«';
£r scheitle gerne Le'msgefahr
Als: wenn 's wo ziehen dhat.
Lr war so dapfer wie der Lei
In unsern Wabbenschild,
Doch selbst noch gegen Ende
Trug er den Hals verhillk.
Denn, sprach er, un' so sprich' ooch
Das Le'm is wunderscheen,
Rur eens bardu vertrag' ich
Das is: in Jage steh'n.
D'rum guckt', wenn er 'ne Rede
von unfern Rathhaus aus,
Lr bloß, daß er sich nich' vergib
Iun Schiewenfenster 'raus. —
Ru' gingk er hin in jenes Land,
Wo geene Stürme sein, ,
Un' girzlich haut' 'ne Sinstlerha'-
Ihn aus in Rtarmerstein.
Un' wie er ferdig, steU'n s' en u(
<Rich' in den Rathhaussaal), ,
Ree, midden uf 'n Rtarchtplah
Wo 's gräßlich zieht egal.
Un' wenn ich d'ran voriewergeh -
Da schmerzt 's mich färchderlilh'
Da ward mir'sch um den Mann
weh,
Der g'rad' so war wie ich.
Da denk' ich: gut, du liewe 3tlt’
Daß mir das Slick nich' blieht-
Was niyt een' de Unsterblichst^'
Wenn 's egal d'rinne' zieht?!
Edwin »or«,!»""'
■WS“
A»s dem Gerichtssall^'
. .
Richter: „Sie ivollcn du "
tagung der Verhandlung, -11' ,
klagter, weil Ihr Verthcidigkt_ {
krankt ist: aber da Sie auf s^u ^ j
That ertappt wurden und ^ I
Diebstahl eingestandcn, lvüßlt £)I \
nicht, was der Bcrtheidigcr zu b
Gunsten Vorbringen könnte!" ^ ^
Angeklagter: „Daraus ^
ich eben auch neugierig, *
Richter!" _
Anch ein Fest. .
Fremder (verwmrdert): « ^ 9" j
chcs Fest wird heute hier g^^jk
Einheimischer (stolz)- "
feiern das 25jährige Bahu-P>u>
Jubiläum!"
Fräulein Laura (die sich im Bade soeben verlobt hat): „So. jetzt kann ich mich
auch nach den landschaftlichen Reizen umschauen!"
F r a u c»l i st.
Sie: „Du, Männchen, was
bezahlst Du lieber, die Flei-
scherrechnung oder meinen
neuen Hut?" — Er: „Die
Fleischerrechnung I (Sie gibt
ihm dieselbe.) Waas? Vier-
zig Mark!" — Sic: „Aber
bedenke doch — alte Schul-
den--!" — Er: „Schon
gut! Aber rechne mir vor!"
— Sie: „Nun, das werde
ich gleich haben: Eine Mark
siebzig Pfennig' das Fleisch,
dreißig Pfennig' Trinkgeld
und achtunddreißig Mark mein
neuer Hut, zu dem mir der Fleischer das Geld lieh — Also — rund Vierzig Mark!"
Der sel'ge Bärgcrmeester.
(Idyll aus Ämuc sack'schcn Nlcenstadr-i
Der sel'ge Bärgermeester war
A' Mann wie ich gerat«';
£r scheitle gerne Le'msgefahr
Als: wenn 's wo ziehen dhat.
Lr war so dapfer wie der Lei
In unsern Wabbenschild,
Doch selbst noch gegen Ende
Trug er den Hals verhillk.
Denn, sprach er, un' so sprich' ooch
Das Le'm is wunderscheen,
Rur eens bardu vertrag' ich
Das is: in Jage steh'n.
D'rum guckt', wenn er 'ne Rede
von unfern Rathhaus aus,
Lr bloß, daß er sich nich' vergib
Iun Schiewenfenster 'raus. —
Ru' gingk er hin in jenes Land,
Wo geene Stürme sein, ,
Un' girzlich haut' 'ne Sinstlerha'-
Ihn aus in Rtarmerstein.
Un' wie er ferdig, steU'n s' en u(
<Rich' in den Rathhaussaal), ,
Ree, midden uf 'n Rtarchtplah
Wo 's gräßlich zieht egal.
Un' wenn ich d'ran voriewergeh -
Da schmerzt 's mich färchderlilh'
Da ward mir'sch um den Mann
weh,
Der g'rad' so war wie ich.
Da denk' ich: gut, du liewe 3tlt’
Daß mir das Slick nich' blieht-
Was niyt een' de Unsterblichst^'
Wenn 's egal d'rinne' zieht?!
Edwin »or«,!»""'
■WS“
A»s dem Gerichtssall^'
. .
Richter: „Sie ivollcn du "
tagung der Verhandlung, -11' ,
klagter, weil Ihr Verthcidigkt_ {
krankt ist: aber da Sie auf s^u ^ j
That ertappt wurden und ^ I
Diebstahl eingestandcn, lvüßlt £)I \
nicht, was der Bcrtheidigcr zu b
Gunsten Vorbringen könnte!" ^ ^
Angeklagter: „Daraus ^
ich eben auch neugierig, *
Richter!" _
Anch ein Fest. .
Fremder (verwmrdert): « ^ 9" j
chcs Fest wird heute hier g^^jk
Einheimischer (stolz)- "
feiern das 25jährige Bahu-P>u>
Jubiläum!"
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Eins nach dem anderen" "Frauenlist"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1899 - 1899
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 111.1899, Nr. 2827, S. 164
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg