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Späne.

Miele hat um Frohsinn und Lebensmuth
Die traurige Wahrheit gebracht:

„Nichts ist im Leben so groß und gut,

Als Anfangs wir gläubig gedacht."

Doch bedenkt auch, ehe den Stab ihr brecht,
Eh' vor bitter'm Kummer ihr weint:
„Nichts ist im Leben auch je so schlecht,
Als bei flücht'gem Blick es erscheint."

„_ e. M.

Hsts die Leute sich zurecht gemacht
haben, nennen sie ihr Recht. «. tu.

Reicher Segen. 233

weiter!" — Dabei beruhigen sie sich nach einer weile. — Aber am dritten Morgen beginnt,
sobald die Zeitung kommt, ein fieberhaftes Suchen. —- „Keine Amme!" seufzt er. —
„Keine Amme!" auch sie. — Da ein Schrei — diesmal von Beiden, wieder lächelt ihnen
an bevorzugter Stelle in prächtigen Lettern die Nachricht entgegen:

„Durch die heute erfolgte glückliche Geburt eines gesunden Knaben wurden
hoch erfreut Professor Durcheinand mit Frau."

„was werden unsere Bekannten denken!" stöhnt die Frau Professor und sinkt
in eine sanfte Bhnmacht.

Er steht eine weile sinnend. — „Sollte ich wirklich", murmelt er darin, „das Inserat
von der Amme einmal und die Geburtsanzeige dreimal bestellt haben!.. Ver-
wechsele doch sonst nie was!"

Rücksichtslosigkeit besiegt
Dich im Streit gewöhnlich;

Wenn sie sachlich unterliegt,

Dann wird sie — persönlich.

_ ©. ffi. ÖD.

Mcppigkcit ist die Tochter des Reich-
ihums und die Mutter der Armuth.

«. w.

's»/? Reicher Segen, '©v®-

MVeim Herrn Professor ist Familien-
*■*3 Zuwachs eingekehrt und er will zum
„Tagblatt" eilen, um allen Freunden der
Familie die frohe Nachricht durch die Presse
3» verkünden. „Lieber Eduard", sagt seine
Frau, „inserir' doch gleich, daß wir eine
Amme suchen — aber dreimal, nicht wahr
^ man hat dann eher eine Auswahl!"

Er nickt mit dem Kopf und eilt freudig
Erregt davon. —

Am nächsten Morgen prangt denn auch
^>e Nachfrage nach einer Amme wunder-
schön im Inseratentheil, und vorne, gleich
Uach den redaktionellen Nachrichten, liest
b>an an auffallender Stelle die Inbelpost:
„Durch die heute erfolgte glückliche
Geburt eines gesunden Knaben wur-
den hoch erfreut

Professor Durcheinand mit Frau." —
Am darauffolgenden Morgen brummt
Professor ein um's andere Mal beim
weitungslesen. — „was hast Du denn?"
fragt seine Frau. — „Ich weiß nicht!"
frgt er. „Ich finde das Ammeninserat
Nicht!" — Plötzlich springt er mit einem
schrei auf. — „Ja, was ist denn das?" ruft
er- — Seine Frau, an deren Bett er saß,
Si'cift nach dem Blatt und liest mit Er-
frxutett an hervorragender Stelle in schönem
^r„ck:

„Durch die heute erfolgte glückliche
Geburt eines gesunden Knaben wur-
den hoch erfreut

Professor Durcheinand mit Frau."
„Ein Setzerirrthum!" sagt er. „Nichts

„Piccolo, einen Cognac! ..." — „Bitte, hier!" — „Kostet?" —
„40 Pfennig'!" — „Aber znm Donnerwetter, ich habe doch stets 20 Pfennig'
dafür gegeben!" — „Ja, seit gestern sind wir — Hotel geworden!"
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

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Titel/Objekt
"Motivierung"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

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Aufbewahrungsort/Standort (GND)
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Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Harburger, Edmund
Entstehungsdatum
um 1899
Entstehungsdatum (normiert)
1894 - 1904
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Motivation
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
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Fliegende Blätter, 111.1899, Nr. 2833, S. 233

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