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Unö bringen werthe Gaben:

VM Mägdlein, die wie Rosen blüh'n,
viel stolze deutsche Knaben,

So 's Gott verleiht, kommt einst die Zeit,
Da werden Soldaten die Buben,

Die Mägdlein werden Soldatenbräut' —
Und täglich braust durch die Stuben
Lin Abendchor, der jubelt und lacht:
Wohl gute Rächt! Wohl gute Rächt! —

Der Tag ist hin, die Rächt bricht an
Die Heerschlacht ist geschlagen.

Am Blachfeld liegt ein wunder Mann,
Sein Lieb lhut um ihn klagen.

Er schaut sie an, sein Mund wird bleich
Und flüstert: „Ade! Zch scheide,

Gott segne Dich und das Deutsche Reich!
Wohl gute Rächt aUebeidel" —

Der Wind trägt's weiter, das Scho erwacht:
wohl gute Rächt! — Wohl gute Rächt!

(v Rcrnstock.

'njvG' Die Heimath,

ines Sonntags Nachmittag geht der Herr Pfarrer wie ge- >
wöhnlich in's Schloß, nur mit dem alten Baron die !
obligate Parthie Schach zu spielen. Unfern vom Schloßgarten,
der vom Dorfe circa eine halbe Stunde entfernt ist, sitzt der !

Log Liner in die Welt hinaus,
ward draußen alt und weiß,

So packte noch am Grabesrand
Lin Sehnen ihn so heiß.

Wollt' einmal noch die Heimath
seh'n.

Den Drt, so traut und lieb,

Wo, trug auch fern ihn das
Geschick,

Doch seine Seele blieb.

Und wie's ihm in der Brust gelebt,
So friedlich und so mild,

So schaute noch einmal das AU§
Der Heimath trautes Bild,

Doch trägt dich heute fort von W
Die leicht beschwingte Sohl',

So sag' zuvor für alle Zeit
Der Heimath Lebewohl!

Du hast sie, gehst du heute forl’
Zum letzten Rial geschaut.
Denn bleibst du nur fe$'
Wochen ouSl

3ft alles schon verbaut,

*£, 2t, >Zenv>S'

Huberbauer im Sonntagsstaat mit bloßen Füßen im Straßengwb^
— die blanken Stiefel stehen neben ihm — und hantirt murmelt
an seinen Zehen, „Woher des Weg's, Huberbauer?" — „Bei'»'
G'schloßgarten war i', beim Stakettenzaun!" — „Was habt
denn beim Stakettenzaun zu thnn?" — „G'rcchn't Han i'," "
„Gerechnet?" — „Ja, — 6 Gulden Han i' mein' Sepp, der z' Wcl^
bei der Artollerie is, im vorig'n Monat g'schickt, 3 Gulden gestern
und da Han i' wiss'n ivöll'n, wie viel's jiatzt schon is," — „Abev
aber, könnt Ihr denn nicht bis 9 zählen?" — „Wohl, wohl, Hoö!
würden — sogar bis zehni Han i's ehender kinna, aber jiatzt,
dem i’ bei dem Malefiz-Dreschmaschin' um zwo« Finger bin kcM^
geht's nur inehr bis achti. Da muß i' halt alllveil, wann i' tv^
z' rechna Han, bis zum G'schloß ausfi zum Stakettenzaun; hcru»^
int Dorf, hab'n f lauter Staud'n um die Gärten," — „Ihr
eilt sonderbarer Kauz, Huberbauer, das muß man Euch lassen, ^
Was inacht Ihr aber jetzt barfuß im Straßengraben?" -
Prob' mach' i' an die Zehan, ob's stimint, denn i' bin gar g'ü^
im Rechna!" _

Solöaten-Serenaöe.
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Soldaten-Serenade" "Man muß sich zu helfen wissen"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

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Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
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Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

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Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Closs, Gustav Adolf
Entstehungsort (GND)
München

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Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

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Künstler/Urheber (GND)
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Digitales Bild
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In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 112.1900, Nr. 2846, S. 80

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