Fliegende Blätter (113.1900 (Nr. 2866-2891))

Neffe (enthusiastisch): . . Onkel, Du bist doch der Brunnen, aus dein ich innner wieder Mnth und

Thatkraft schöpfe!" — Onkel: „Willst Du pumpen!?"

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«echtsanwalt Redinger hat heute einen bekannten Dieb zu
vertheidigen, für den er sich gewaltig in's Zeug legt. „Meine
hohen Herren", ruft er pathetisch, „noch nie ist ein ehr-
licherer Mensch vor Ihren Schranken gestanden! Betrachten Sie
diese offenen schlichten Züge, hören Sie die einfachen Worte, mit
denen mein Client seine Unschuld vor Ihnen betheuert, lesen Sie
in der Seele dieses Mannes, die kein Arg kennt - - wahrhaftig,
er ist kein Dieb, er ist kein Missethäter, ein braves, wackeres,
unverschuldet in schmählichen Verdacht gerathenes Glied der niensch-
lichen Gesellschaft ist er, den; Sie durch Ihr freisprechendes Er-
kenntnis; den Rückweg zu den unbescholtenen Mitmenschen erschließen
mitffett.

Meine Herren I Was mich immer am meisten an meinem

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Clienten gerührt hat, das ist seine Bescheidenheit, die jeder
Blick, jedes Wort, jede Geste, jede Handlung verrät!). Ein be-
scheidener Mensch kann niemals ein Verbrecher sein! Geben Sic
dem Manne die Freiheit wieder! Ich bin überzeugt, feilte erste
Handlung, wenn er ans dem Gerichtssaal tritt, wird ein neuer
Beweis seiner Bescheidenheit sein, und Jeder von uns wird ihn mit
offenen Armen in seiner Fanülie aufnehmen!"

Die Rede schlägt ein. Freigesprochen verläßt der Angeklagte
den Gerichtssaal.

Froh erregt kommt der Rechtsanwalt zu Hanse an. Es er-
ivarte ihn Jemand, meint seine Frau mit einem et!vas seltsamen
Gesichte.

„Ah, Sie sind's!" sagt Redinger erfreut, als er in den Salon