Anzüglich. 79
Herr: „Was sagte die Dame, als
Sic mein Geschenk abgaben? Ahnte sie,
wer der Absender sei?" — Diener:
„O ja; denn sie sagte gleich: „Das sieht
dem ähnlich!""
Fatale U e b e r r a s ch n n g.
Gerichtsvollzieher (sich in der
armseligen Wohnung seiner Braut nni-
schend, die er zum ersten Mal besucht):
„Du, Marie .... habt Ihr sonst gar
nichts Pfändbares?"
Bedenklicher Bcwcis.
Köchin: „Heute vor einem Jahr
hatten >vir den ersten Spargel, Ma-
dam!" — Madam: „Woher wissen
Sie das noch so genau?" — Köchin:
„Mein Bräutigam hat's eben in seinem
Tagebuch nachgeschlagen I"
„Ein netter Junge, Ihr Kleiner — nur schade, daß er so auffallend große
'^hren hat!" — „Ach ja, '§ is o’ recht's Unglück mit dem Buam! In sei'm
Zehnten Jahr is er plötzli' im Wachsthum z'ruck'blieb'n und nur die Ohr-
afc£)eIsan' allani' weiterg'wachs'n!"
's (Michels Selbfterkenntniß.
's ist net ällawell wahr,
Doch bei miar do trifft's zua:
wenn der Vater viel Durst hat,
dlo sauft au' der Bua!
_ Scuffcr.
Die mißglückte Probe.
D»err Major Schnapper beabsichtigt,
während seines Urlaubs eine Reise
nach Italien zu unternehmen, und soll
ihn hiebei sein Bursche Johann zu
seiner, seinem Range entsprechenden
Bedienung begleiten. Der Herr Major
hatte dabei hauptsächlich das Ein-
und Aussteigen während der Eisen-
bahnfahrt in's Auge gefaßt. In der
Absicht, diese Vorgänge dem etlvas
begriffstützigen Johann zu veranschau-
lichen, wurde ein größerer Schrank
hergenommen, welcher den Eisen-
bahnwagen vorstellcn sollte. An ihm
wurden die nöthigen Exercitien vor-
genommen. Johann imlßte mit einer
entsprechenden Verbeugung die Thüre
öffnen; sein Herr stieg würdevoll
ein, worauf der Diener zuschloß
und erst wieder öffnete, wenn eine
neue Station ausgerufen wurde. Bei
einer dieser Hebungen, als eben der
Herr Major in Pavia eingestiegen und
die Coupöthüre geschlossen war, ertönte
die Klingel im Hausflur. Johann eilte
fort, um zu öffnen, und herein traten
mehrere Offiziere mit ihren Damen,
welche den Herrn Major besuchen wollten.
Nachdem Johann die Gäste in's Zimmer
geführt hatte, fiel ihm sein in Pavia
weilender Herr ein. Rasch entschlossen
Das ist so mancher Menschen Brauch:
Lei edel deine Handlung auch,
Man nimmt sie dir doch schief;
—o o-
wer selbst von wahrer Großmuth fern,
Der wittert hinter allem gern
Lin schmutziges Motiv.
G. E. w.
-kM- Unangenehme Entwicklung.
Herr: „Was sagte die Dame, als
Sic mein Geschenk abgaben? Ahnte sie,
wer der Absender sei?" — Diener:
„O ja; denn sie sagte gleich: „Das sieht
dem ähnlich!""
Fatale U e b e r r a s ch n n g.
Gerichtsvollzieher (sich in der
armseligen Wohnung seiner Braut nni-
schend, die er zum ersten Mal besucht):
„Du, Marie .... habt Ihr sonst gar
nichts Pfändbares?"
Bedenklicher Bcwcis.
Köchin: „Heute vor einem Jahr
hatten >vir den ersten Spargel, Ma-
dam!" — Madam: „Woher wissen
Sie das noch so genau?" — Köchin:
„Mein Bräutigam hat's eben in seinem
Tagebuch nachgeschlagen I"
„Ein netter Junge, Ihr Kleiner — nur schade, daß er so auffallend große
'^hren hat!" — „Ach ja, '§ is o’ recht's Unglück mit dem Buam! In sei'm
Zehnten Jahr is er plötzli' im Wachsthum z'ruck'blieb'n und nur die Ohr-
afc£)eIsan' allani' weiterg'wachs'n!"
's (Michels Selbfterkenntniß.
's ist net ällawell wahr,
Doch bei miar do trifft's zua:
wenn der Vater viel Durst hat,
dlo sauft au' der Bua!
_ Scuffcr.
Die mißglückte Probe.
D»err Major Schnapper beabsichtigt,
während seines Urlaubs eine Reise
nach Italien zu unternehmen, und soll
ihn hiebei sein Bursche Johann zu
seiner, seinem Range entsprechenden
Bedienung begleiten. Der Herr Major
hatte dabei hauptsächlich das Ein-
und Aussteigen während der Eisen-
bahnfahrt in's Auge gefaßt. In der
Absicht, diese Vorgänge dem etlvas
begriffstützigen Johann zu veranschau-
lichen, wurde ein größerer Schrank
hergenommen, welcher den Eisen-
bahnwagen vorstellcn sollte. An ihm
wurden die nöthigen Exercitien vor-
genommen. Johann imlßte mit einer
entsprechenden Verbeugung die Thüre
öffnen; sein Herr stieg würdevoll
ein, worauf der Diener zuschloß
und erst wieder öffnete, wenn eine
neue Station ausgerufen wurde. Bei
einer dieser Hebungen, als eben der
Herr Major in Pavia eingestiegen und
die Coupöthüre geschlossen war, ertönte
die Klingel im Hausflur. Johann eilte
fort, um zu öffnen, und herein traten
mehrere Offiziere mit ihren Damen,
welche den Herrn Major besuchen wollten.
Nachdem Johann die Gäste in's Zimmer
geführt hatte, fiel ihm sein in Pavia
weilender Herr ein. Rasch entschlossen
Das ist so mancher Menschen Brauch:
Lei edel deine Handlung auch,
Man nimmt sie dir doch schief;
—o o-
wer selbst von wahrer Großmuth fern,
Der wittert hinter allem gern
Lin schmutziges Motiv.
G. E. w.
-kM- Unangenehme Entwicklung.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Unangenehme Entwicklung"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1900 - 1900
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 113.1900, Nr. 2872, S. 79
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg