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Mein Namenstag.
„Wir haben uns neulich in den Club aufnehmen lassen, wo
fesche Kavallerieoffiziere sehr gut tanzen und sehr gerne mit mir
tanzen! . . Nun ja", bemerke ich leichthin, „da wird eben ein Be-
kannter . . ." Ich fühle, wie ich roth werde und stocke.
Da fällt er mir hart in die Rede: „Ich danke aber für solche
Bekannte; ein Bekannter von mir hat sich das jedenfalls nicht
erlaubt!"
Ich bemerkte mit geheimer Freude, daß seine Stimme so siechend
scharf dabei ward, daß sie überknappte. — Gelassen erhob ich mich,
um die Blumen zu versorgen. „Ja, Deine alte Frau erfreut sich
eben doch noch einiger Beachtung!"
Und während er erregt anfsprang, fuhr ich fort: „Ich denke,
es wird sich irgend Jemand, vielleicht vom Club, meines Namens-
tages erinnert haben!" Zugleich sog ich langsam, und mein
Gesicht fast völlig im Strauß verbergend, den Dust der Rosen ein.
Der Namenstag saß.
„Donnerwetter!" entschlüpft es halblaut dem Gestrengen, den
ich heimlich von der Seite fixirte. Ein Moment — dann war das
Erstaunen an mir; denn in seinem Gesicht ging eine völlige Ver-
änderung vor sich. Und plötzlich fängt er an zu lachen, unbändig,
krampfhaft zu lachen, immer fort... mir wurde fast etwas bang.
Während ihm die Thränen im Auge stehen und er sich die
Seiten hält, bricht er los: „O Frauerl, Frauerl I Diesmal bist Du
aber schön eingegangen; ich will's Dir nur sagen — das Bouquet
ist eine Ueberraschung von-mir!"
Starr sah ich zu ihm auf. . . Schamloses Männergeschlecht!
Ich war nämlich am Abend zuvor, als mein thenrer Gemahl
wieder kein Schnauferl von meinem Namenstag that, zur Blumcn-
handlung gegangen, hatte mir ein recht hübsches Rosenbouquet be-
stellt, die qnittivte Rechnung geben lassen und den Chef des Hauses
beauftragt, den Strauß anderen Tages in aller Frühe bei mir
anonym abgeben zu lassen.
Nun zog ich die qnittirte Rechnung aus der Tasche und hielt
sie ihn, unter die Nase . . . Sprachlos sank Josef in den nächsten
Stuhl. — Wenn der Präsident dieses Gesicht gesehen hätte, wär's
um die Qualifikation zum Direktor unbedingt geschehen.
Nachmittags haben wir eine reizende, gemüthliche Fest-
Spazierfahrt gemacht, und ich meine, Er wird meinen Namenstag
nie mehr vergessen.
Boi» Regen in die Transe.
Gläubiger: „Ihr Diener hat mich eine Stunde warten
lassen - - das bin ich nicht gewöhnt!"
Schuldner (zum Diener): „Was fällt Dir denn ein, Johann?
Hab' ich Dir nicht gesagt, Du sollst den Herrn sofort 'rausschmeißen?!"
Vorth eil der weiblichen Aerzte.
A: „. . . Und warum willst Du für Deine Frau absolut einen
weiblichen Arzt holen lassen?"
Ehemann: „Freund, die schickt sie ans Neid sicherlich in
kein Bad!" ..
Mein Namenstag.
„Wir haben uns neulich in den Club aufnehmen lassen, wo
fesche Kavallerieoffiziere sehr gut tanzen und sehr gerne mit mir
tanzen! . . Nun ja", bemerke ich leichthin, „da wird eben ein Be-
kannter . . ." Ich fühle, wie ich roth werde und stocke.
Da fällt er mir hart in die Rede: „Ich danke aber für solche
Bekannte; ein Bekannter von mir hat sich das jedenfalls nicht
erlaubt!"
Ich bemerkte mit geheimer Freude, daß seine Stimme so siechend
scharf dabei ward, daß sie überknappte. — Gelassen erhob ich mich,
um die Blumen zu versorgen. „Ja, Deine alte Frau erfreut sich
eben doch noch einiger Beachtung!"
Und während er erregt anfsprang, fuhr ich fort: „Ich denke,
es wird sich irgend Jemand, vielleicht vom Club, meines Namens-
tages erinnert haben!" Zugleich sog ich langsam, und mein
Gesicht fast völlig im Strauß verbergend, den Dust der Rosen ein.
Der Namenstag saß.
„Donnerwetter!" entschlüpft es halblaut dem Gestrengen, den
ich heimlich von der Seite fixirte. Ein Moment — dann war das
Erstaunen an mir; denn in seinem Gesicht ging eine völlige Ver-
änderung vor sich. Und plötzlich fängt er an zu lachen, unbändig,
krampfhaft zu lachen, immer fort... mir wurde fast etwas bang.
Während ihm die Thränen im Auge stehen und er sich die
Seiten hält, bricht er los: „O Frauerl, Frauerl I Diesmal bist Du
aber schön eingegangen; ich will's Dir nur sagen — das Bouquet
ist eine Ueberraschung von-mir!"
Starr sah ich zu ihm auf. . . Schamloses Männergeschlecht!
Ich war nämlich am Abend zuvor, als mein thenrer Gemahl
wieder kein Schnauferl von meinem Namenstag that, zur Blumcn-
handlung gegangen, hatte mir ein recht hübsches Rosenbouquet be-
stellt, die qnittivte Rechnung geben lassen und den Chef des Hauses
beauftragt, den Strauß anderen Tages in aller Frühe bei mir
anonym abgeben zu lassen.
Nun zog ich die qnittirte Rechnung aus der Tasche und hielt
sie ihn, unter die Nase . . . Sprachlos sank Josef in den nächsten
Stuhl. — Wenn der Präsident dieses Gesicht gesehen hätte, wär's
um die Qualifikation zum Direktor unbedingt geschehen.
Nachmittags haben wir eine reizende, gemüthliche Fest-
Spazierfahrt gemacht, und ich meine, Er wird meinen Namenstag
nie mehr vergessen.
Boi» Regen in die Transe.
Gläubiger: „Ihr Diener hat mich eine Stunde warten
lassen - - das bin ich nicht gewöhnt!"
Schuldner (zum Diener): „Was fällt Dir denn ein, Johann?
Hab' ich Dir nicht gesagt, Du sollst den Herrn sofort 'rausschmeißen?!"
Vorth eil der weiblichen Aerzte.
A: „. . . Und warum willst Du für Deine Frau absolut einen
weiblichen Arzt holen lassen?"
Ehemann: „Freund, die schickt sie ans Neid sicherlich in
kein Bad!" ..
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Mein Namenstag"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 113.1900, Nr. 2878, S. 148
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg