Fliegende Blätter (121.1904 (Nr. 3075-3100))

Ein Philantrop

„Sammeln Sie die Stnniolkapseln van den
Champagnerslaschen zu wohltätigen Zwecken?"

„Selbstverständlich! Ebenfalls die Zi-
garrenabschnitte. . und die Küchenabsälle halt
sich aitcf) jeden Tag eine arme Frau! . .
Unsereins ißt, trinkt itnb raucht j a n u r zu
wohltätigen Zwecken!"



W^Ei'U Badschi Riad, Bagdads größtem Meisen,

Rain einst ein Jüngling staubbedeckt und müde
Zd Rom langen Ritte durch Arabiens Wüsten.

„(D kserr!" rief er. „Eie nennen Dich den Weisen.

So zeige denn auch mit den Weg zum Guten

Rein, gleich zum Besten führe mich Dein Wissen!" —

Erstaunt sah Riad seinen heiligen Eifer.

Dann sprach er mild — mit leisem Lächeln - zu ihm:
„Das Beste willst Du, Bahn? So laß Dir raten:
Geh' hin zum Bettler, geh' zum kleinen Händler,
Zum großen Rausmann geh', ja, auch zum Radi,
^ Zmn Rrieger zieh', und tritt selbst zum Lhalisen!
■'..A Und was nach wohl vollbrachtem Werk sie all',
Den Bettler gleichwie den Ehalifen freut
/Sky. Das ist das Gute — mehr, es ist das

"W-Vv

Der Jüngling ging, und fand bald einen

Bettler,

Den er mit überreicher bjuld beschenkte.

Da humpelte der Alte fort, und leise