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Ich frag’ dich, meister Traugemund!
Dir sind zweihundert städte kund,
Und wachsen hörst du kraut und gras -
Sag’, was ist das:
Viel röter scheint’s dann scharlachsaft,
Viel blanker dann ein Spiegel,
Viel köstlicher an wunderkraft
Dann Salomonis Siegel.
Und welcher mann es sich gewann,
Ist besser dann der kaiser dran.
Du fragst mit wohlbedachtem fleiss;
Dieweil ich weiss, was niemand weiss.
Das ding, das ich dir nennen will,
Purpuren wie das reichssigill,
Ganz spiegelklar, ganz zirkelrund —
Das ist dein mund!
Dass ist dein süsser, rosenfarbener mund!
*) besser als.
OSv Ans der Galerie, ysö
Sängerin (singt): „Gott der Liebe! Schenk' mir wieder
meinen Gatten . . !" — Pepi (zur Nanni): „Wenn s' solche
G'sicht er schneid't — kriegt s' 'n nimmer!"
Ich frag’ dich, meister Traugemund!
Dir sind zweihundert städte kund,
Und wachsen hörst du kraut und gras —
Sag’, was ist das:
In einem helfenbeinern haus
Ein voglin tut losieren.
Ergötzet sich tagein, tagaus
Mit spiel’n und tirilieren.
Und schleusst’s auch ein gefanknuss ein.
Ist’s keines heim, mag keines sein.
Du fragst mit wohlbedachtem fleiss;
Dieweil ich weiss, was niemand weiss.
Das voglin bunt im beinern zeit,
Dem bass dann1) stete treu gefällt
Der Schelmenminne fastnachtscherz —
Das ist dein herz!
Das ist dein falsches, verlogenes herz!
O. Kernstück.
Pfiffig.
„Herr Wirt, Sie haben in Ihrer kleinen Wirtschaft eine
französische Speisenkarte — ja warum denn?" — „Erstens
fühlen sich meine Gäste geschmeichelt, weil ich sie für so ge-
bildet halte, und zweitens, wenn sie etwas bestellen, geb' ich
ihnen, was ich will — weil sie doch nicht wissen, was sie
bestellt haben!"
Weinhändler (zum Küfer): . D as soll Johannis-
berger Cabinet sein, was Sie da machen?! . . Das ist
ja kaum Grüneberger!"
Komplikation. -4-
^3 a 3 i 11 c n sind — gesteh n wir's ehrlich ! —
3m Grunde meistens ungefährlich!
Mischt sich jedoch ein Doktor d'rein,
Dann stehe ich für gar nichts ein! V. <E. w.
Ich frag’ dich, meister Traugemund!
Dir sind zweihundert städte kund,
Und wachsen hörst du kraut und gras -
Sag’, was ist das:
Viel röter scheint’s dann scharlachsaft,
Viel blanker dann ein Spiegel,
Viel köstlicher an wunderkraft
Dann Salomonis Siegel.
Und welcher mann es sich gewann,
Ist besser dann der kaiser dran.
Du fragst mit wohlbedachtem fleiss;
Dieweil ich weiss, was niemand weiss.
Das ding, das ich dir nennen will,
Purpuren wie das reichssigill,
Ganz spiegelklar, ganz zirkelrund —
Das ist dein mund!
Dass ist dein süsser, rosenfarbener mund!
*) besser als.
OSv Ans der Galerie, ysö
Sängerin (singt): „Gott der Liebe! Schenk' mir wieder
meinen Gatten . . !" — Pepi (zur Nanni): „Wenn s' solche
G'sicht er schneid't — kriegt s' 'n nimmer!"
Ich frag’ dich, meister Traugemund!
Dir sind zweihundert städte kund,
Und wachsen hörst du kraut und gras —
Sag’, was ist das:
In einem helfenbeinern haus
Ein voglin tut losieren.
Ergötzet sich tagein, tagaus
Mit spiel’n und tirilieren.
Und schleusst’s auch ein gefanknuss ein.
Ist’s keines heim, mag keines sein.
Du fragst mit wohlbedachtem fleiss;
Dieweil ich weiss, was niemand weiss.
Das voglin bunt im beinern zeit,
Dem bass dann1) stete treu gefällt
Der Schelmenminne fastnachtscherz —
Das ist dein herz!
Das ist dein falsches, verlogenes herz!
O. Kernstück.
Pfiffig.
„Herr Wirt, Sie haben in Ihrer kleinen Wirtschaft eine
französische Speisenkarte — ja warum denn?" — „Erstens
fühlen sich meine Gäste geschmeichelt, weil ich sie für so ge-
bildet halte, und zweitens, wenn sie etwas bestellen, geb' ich
ihnen, was ich will — weil sie doch nicht wissen, was sie
bestellt haben!"
Weinhändler (zum Küfer): . D as soll Johannis-
berger Cabinet sein, was Sie da machen?! . . Das ist
ja kaum Grüneberger!"
Komplikation. -4-
^3 a 3 i 11 c n sind — gesteh n wir's ehrlich ! —
3m Grunde meistens ungefährlich!
Mischt sich jedoch ein Doktor d'rein,
Dann stehe ich für gar nichts ein! V. <E. w.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Auf der Galerie" "Schlecht gemischt"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1904
Entstehungsdatum (normiert)
1899 - 1909
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 121.1904, Nr. 3097, S. 272
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg