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tssv ^chbatze. yeo

“f^Vo owe uf'tn Kärfcbcbaain,

Hm allcr(cbän[cl)te Platz,

Sitz« ufgeblofe, krcizfidel
6’ klääner, frecher Scbbat?.

Die fehänfebte Kärfcbe (uebt ’r (ich
0’racT for (ein’ Scbnawwel aus,

Un’ wann der Bauer dobt un’ flucht
6r mach« lief) gar nix d’raus.

Do unne, unner'm Kär(d)ebaam,
Hin ganz ver(cbwieg’ne Platz,

Schieb« (cbtillvergniegt, beim Rendezvous
Des Eottcbe mit (ei’m Schatz,

Ihr Kärldremeilcbe lockt mR lacht,

Cs is e’ Scbtaat — o mein,

Der Kaarl der lad't ganz franebement
Zu Lascht (ich (elwer ein.

Der klääne Schbatz, der Kärfcbedieb,

Scbtiwibl fidel un' froh - —

Der grobe Schbatz, der Rerzensdieb,

Der macht es g'rad' e(o.

C. Sommer.

—warum der Ceufet wein re. <r—

ganze bolle war außer Band und Band, Etwas ganz
Ungewöhnliches hatte ftdj zugetragen, etwas, was seit Er-
schaffung der Welt noch nicht vorgekominen war: der Teufel
saß auf einem Pechfasse und weinte, So jämmerlich heulte er, daß
es einen ordentlich dauern konnte.

Als die alte Großmutter, die sonst abseits auf der Gfenbank
saß und ihrem Enkel wollene Strümpfe strickte, voller Sorge herzulief,
fand sie bcu Teufel, wie er wütend in seine Schweifquaste biß, während
die Hellen Tränen ihm über die Backen rannen.

„past Du Zahnschmerzen?" fragte sie mitleidig. Aber der Teufel
warf ihr das pechfaß an den Kopf.

Wie das alles gekommen rvar, das will id; euch nun erzählen.

Der Schöpfung letzter Morgen war angebrochen. Die Sonne
goß ihr junges Licht über die grüne Erde. Die Bögel unter dem
Pimmel, die Tiere des Waldes, die fische im Wasser, jeglich Geschöpf
freute sich des Seins und der Liebe des Ewigen.

Und Gott sprach: „Lasset uns Menschen machen!" Hub der
Mensch erstand und wandelte aufrecht unter den Bäumen Ederrs.

Da ergrimmte der Teufel und fein perz entbrannte vor Neid.
Und er hörte Gott sprechen: „Du sollst essen von allerlei Bäumen im
Garten; aber vom Bauirre der Erkenntnis des Guten und Bösen sollst
Du rricht esserr. Derrn welches Tages Du davon issest, wirst Drr des
Todes sterben!"

Und er schlich davon urrd vergrub sich in Finsternis urrd sann,
wie er den Menschen könnte verderben.

Urrd schuf . . Er, der Herrscher der Tiefere, schuf . . das Weib.
Schuf es in seiner süßen höllischen Schönheit, urrd gesellte es denr
Manne, während er schlief.

Der Herr aber - ungesehen wandelte irrt Garten und sah
es atinen neben denr Manne. Er bedachte sich, lächelte dann und
legte leise denr Weibe die Hand auf’s Haupt.

Das Weib aber fchauete an, daß vorr denr Baum gut wäre zu
essen, und nahm von der Frucht urrd aß, gab dein Manne davorr,
und er aß.

Und als nun der Engel sie ausstieß, hinaus irr die Gde, und d,.e
Pforte des Paradieses auf ewig hirrter ihneir verschloß, da lachte der
Böse hinter beit Büschen. Aber der Cherubim mit denr bloßen
hauenden Schwerte schaute ihre an, daß er verstuimnte und sich zitternd
verkroch irr die dunkelste Tiefe.

Und heute rrnrr errMid?, heute zum ersten Male war er wieder
emporgeschlichen, empor auf die Erde, sein Herz zu weiden an dem
Elend des Menschen. Und war wieder heimgefahren, knirschend vor
Wut, und saß nun tut Peche und heulte.

Wohl, er hatte bcu Menschen gesehen, die .süße blutig von
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Schbatze"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Stockmann, Hermann
Entstehungsdatum (normiert)
1910 - 1910
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 132.1910, Nr. 3377, S. 196

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