222
•4f x .
I^io,
Da grollte es in des Berges Tiefen
- - das Drachenweib brach herfür und
verschlang den Junker pomadius I —
Windelweich, der Knappe, aber stob
in jähem Todesschreck von dannen.
Doch andern Tags sattelte er sein
Rößlein und ritt dem Walde zu, ob er
vielleicht irgend ein Stücklein von sei-
nen: Herrn stnden möchte, es als An-
gedenken zu bewahren. Wie er so in
des Drachensteins Nähe
kam, blies ihm der Wind
von ungefähr ein po-
madendüftlein vor die
Nase. Dein ritt er nach,
wohl an die hundert
Gänge weit und fand —
seinen fjerrrt. An einen
Stein gelehnt, lag er da,
aschfahl im Gesicht, die
Locken wirr, und das
Seidenwams zerschlissen.
Da kniete der Knappe
zu ihn:, zog ihn: das
Riechstäschlein aus den:
Gilet und hielt es ihm
unter die Nase. Und der
Junker erwachte, sah sich un: und gähnte.
Gleich nahn: ihn der Knappe auf's Roß
und beide ritten, aus der Unholdin Be-
reich zu kommen.
Daheim aber berichtete der Junker
seine wunderbare Rettung: Wie er in
der Unholdin Magen herniederfuhr, ver-
nahm er noch den Schrei: „pfui Teufel,
schmeckt der Kerl aber füg I" Dann begann
um ihn ein Heben und Wür-
gen; den: Drachenweib ward
übel und es gab ihn wieder
von sich. —
Also ward der feine Jun-
ker pomadius gerettet, und
das Geschlecht der Fatzke von
Geckenbach und Gigerlsheim
blüht noch heute in deutschen
Landen.
h. Vogel.
Unter Dichterlingen.
„Hast Du vielleicht eine Zehnpfennig-
marke?"
„Eine Hab' ich — aber die kann ich
Dir nicht geben, denn das ist derzeit
mein ganzes Betriebskapital."
—Der Vetter. *-—
/^ousinchen, gib mir einen Äuß .. .
Kommt 6er Äomet, hört 's Küssen auf!" —
„„Wenn so 6ie Dinge steh'n, man muß!""
Mathildchen spricht und küßt ihn drauf. —
„„Doch, wenn er nicht kommt — Jritz, was dann?"'
„Dann fängt das Küssen wieder an!" A. Mahler.
D o r f v c r g n n g c n.
Freu:der: „Warum wird denn
hier nicht mehr so viel gerauft wie
früher?"
Einheimischer: „Ja wissen S',
wir müßten sonst zu viel Lustbarkeits-
stener zahlen."
•4f x .
I^io,
Da grollte es in des Berges Tiefen
- - das Drachenweib brach herfür und
verschlang den Junker pomadius I —
Windelweich, der Knappe, aber stob
in jähem Todesschreck von dannen.
Doch andern Tags sattelte er sein
Rößlein und ritt dem Walde zu, ob er
vielleicht irgend ein Stücklein von sei-
nen: Herrn stnden möchte, es als An-
gedenken zu bewahren. Wie er so in
des Drachensteins Nähe
kam, blies ihm der Wind
von ungefähr ein po-
madendüftlein vor die
Nase. Dein ritt er nach,
wohl an die hundert
Gänge weit und fand —
seinen fjerrrt. An einen
Stein gelehnt, lag er da,
aschfahl im Gesicht, die
Locken wirr, und das
Seidenwams zerschlissen.
Da kniete der Knappe
zu ihn:, zog ihn: das
Riechstäschlein aus den:
Gilet und hielt es ihm
unter die Nase. Und der
Junker erwachte, sah sich un: und gähnte.
Gleich nahn: ihn der Knappe auf's Roß
und beide ritten, aus der Unholdin Be-
reich zu kommen.
Daheim aber berichtete der Junker
seine wunderbare Rettung: Wie er in
der Unholdin Magen herniederfuhr, ver-
nahm er noch den Schrei: „pfui Teufel,
schmeckt der Kerl aber füg I" Dann begann
um ihn ein Heben und Wür-
gen; den: Drachenweib ward
übel und es gab ihn wieder
von sich. —
Also ward der feine Jun-
ker pomadius gerettet, und
das Geschlecht der Fatzke von
Geckenbach und Gigerlsheim
blüht noch heute in deutschen
Landen.
h. Vogel.
Unter Dichterlingen.
„Hast Du vielleicht eine Zehnpfennig-
marke?"
„Eine Hab' ich — aber die kann ich
Dir nicht geben, denn das ist derzeit
mein ganzes Betriebskapital."
—Der Vetter. *-—
/^ousinchen, gib mir einen Äuß .. .
Kommt 6er Äomet, hört 's Küssen auf!" —
„„Wenn so 6ie Dinge steh'n, man muß!""
Mathildchen spricht und küßt ihn drauf. —
„„Doch, wenn er nicht kommt — Jritz, was dann?"'
„Dann fängt das Küssen wieder an!" A. Mahler.
D o r f v c r g n n g c n.
Freu:der: „Warum wird denn
hier nicht mehr so viel gerauft wie
früher?"
Einheimischer: „Ja wissen S',
wir müßten sonst zu viel Lustbarkeits-
stener zahlen."
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Junker Fatzke"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1910 - 1910
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 132.1910, Nr. 3379, S. 222
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg